Chelsea drehte auf

Fast hätten seine zwei Treffer gereicht: Rory Delap
Arsenal London war nach der Niederlage bei ManU im Spiel gegen Southhampton nur knapp einer weiteren Pleite entgangen. Chelsea nutzte den neuerlichen Patzer des Tabellenführers und schloss nach Punkten zu den Gunners auf. Beim Tabellendritten Everton wollte sich trotz jetzt zwölf Spielen ohne Niederlage nach dem Remis gegen Aston Villa keine wirkliche Freude einstellen. Die Aufholjagd von Manchester United in der Tabelle hatte durch die Niederlage in Portsmouth einen herben Dämpfer erfahren.

Arsenal London war im Heimspiel gegen den abstiegsbedrohten FC Southhampton nur knapp an der zweiten Saisonniederlage vorbeigeschrammt. Nach der Pleite in Old Trafford traten die Gunners im heimischen Highbury sehr engagiert auf. Henry und Bergkamp sorgten in der Anfangsphase für viel Wirbel. Aber ein Treffer wollte nicht gelingen. Henry hatte in der 28. Minute die größte Chance zur Führung auf dem Fuß, doch bei seinem Elfmeter scheiterte der Franzose mit seinem Geschoss am gut reagierenden Antti Niemi im Tor der Saints. So dauerte es bis zur 67. Minute, bevor die Wenger-Truppe das überfällige 1:0 erzielte. Nach einem langen Ball von Bergkamp konnte Henry alleine auf Niemi zulaufen und elegant vollenden. Damit schien die Partie gelaufen, zumal Ljunberg in der 78. Minute erneut eine große Chance zur endgültigen Entscheidung vergab. Die Gunners hatten allerdings die Rechnung ohne Delap gemacht. Der sorgte zunächst in der 80. Minute nach einem Eckball von Telfer mit seinem ersten Kopfballtreffer für den Ausgleich. Und nachdem Arsenal im Anschluss weiter großzügig beste Gelegenheiten ausließ, sorgte Delap mit seinem zweiten Kopfballtor in der 85. Minute für die Führung des seit acht Partien sieglosen FC Southhampton. Die Rettung für Arsenal hatte Trainer Wenger in der 83. Minute eingewechselt. Für Ljunberg brachte er Robin van Persie, der in der 91. Minute mit seinem Schuss aus acht Metern wenigstens noch das 2:2 für den Meister rettete.

Der FC Chelsea nutzte den neuerlichen Ausrutscher des Tabellenführers. Mit einem klaren 4:1 bei Aufsteiger West Bromwich zogen die Blues nach Punkten mit den Gunners gleich. Trainer Jose Mourinho sieht sein Team mit zwölf Siegen in den letzten 15 Pflichtspielen ohnehin als die derzeit beste Mannschaft im englischen Fußball. Diesen Anspruch schienen seine Spieler auch direkt untermauern zu wollen, denn es dauerte nur bis zur 4. Minute, ehe Gallas die frühe Gäste-Führung besorgen konnte. Doch im weiteren Verlauf wehrte sich West Brom mit allen Kräften, so dass es zur Halbzeit bei der knappen Führung für Chelsea blieb. Erst im zweiten Durchgang schaltete die Mourinho-Truppe einige Gänge höher. Und obwohl den Baggies nach dem 2:0 von Gudjohnson durch Gera in der 56. Minute der zwischenzeitliche Anschluss gelang, die Moral der Gastgeber war spätestens nach dem dritten Treffer von Duff in der 59. Minute endgültig gebrochen. So hätten die Blues durchaus noch mehr als den vierten Treffer von Lampard (82.) nachlegen können.

Der Tabellendritte FC Everton kam trotz des vierten Saisontreffers von Marcus Bent zu Hause gegen Aston Villa nicht über ein 1:1 hinaus. Dabei begannen die Toffees ihr Heimspiel nach zuletzt drei Siegen schwungvoll und selbstbewusst. Doch Villas Topscorer Lee Hendrie zeigte sich auch in diesem Spiel treffsicher. Mit einem 20-Meter-Hammer brachte er die Gäste mit der ersten gefährlichen Torchance in Führung (26.). Everton zeigte sich keineswegs geschockt und kam bereits sieben Minuten später zum Ausgleich. Eine sehenswerte Kobination über Alessandro Pistone und David Weir schloss Marcus Bent mit einem gefühlvollen Lupfer über Villa-Keeper Sorensen aus zwölf Metern zum Ausgleich ab (33.). Da Everton auch in der zweiten Halbzeit spielbestimmend blieb, war die Enttäuschung nach dem Remis am Ende groß. Bis auf einen Zähler hätte man an das Spitzenduo heranrücken können. Trainer David Moyes sieht derzeit Probleme in der hohen Erwartungshaltung seiner Spieler nach dem starken Auftakt. Aber mal ehrlich: Wer hätte nach der Auftaktniederlage gegen Arsenal schon eine Serie von jetzt zwölf Ligaspielen ohne Niederlagen von den Toffees erwartet?

Manchester United hatte bei seiner Aufholjagd in der Tabelle durch das 0:2 beim FC Portsmouth einen herben Rückschlag erlitten. Nach dem Sieg über Arsenal und trotz der Sperre von Ruud van Nistelrooy drohten die Red Devils die Gastgeber im Fratton Park in der Anfangsphase zu überrennen. Portsmouth kam nur schwer in Tritt, hatte aber zum Ende der ersten Halbzeit auch seine Chancen zur Führung. Nach Foul von Heinze an Fuller ging die Redknapp-Truppe in der 52. Minute durch den verwandelten Elfmeter von David Unsworth in Front. Danach war ManU wieder deutlich am Drücker. Ronaldo traf mit einem Kopfball nur die Latte, Portsmouth-Keeper Hislop fischte einige Bälle in höchster Not und die Innenverteidigung um Dejan Stefanovic und Arjan de Zeeuw zeigte sich in dieser Druckphase sehr kopfballstark. Nach einem weiten Abschlag von Hislop und einem Fehler von Silvestre konnte Yakubu mit dem 2:0 für die Entscheidung sorgen. Gleichzeitig war es bereits der sechste Saisontreffer des Nigerianers. Manchester resignierte zu keinem Zeitpunkt. Dennoch sprach Sir Alex Ferguson nach dem Spiel von einer schrecklichen Enttäuschung.

Im Spiel von Aufsteiger Crystal Palace bei Birmingham City erzielte Andrew Johnson mit seinem achten Saisontreffer kurz vor der Pause das Tor des Tages. Ausgerechnet jener Johnson, den sie bei Birmingham nicht mehr haben wollten. Für den Aufsteiger war es der zweite Sieg in Folge. Damit befinden sie sich nach durchwachsenem Saisonstart auf dem Weg in Richtung Mittelfeld. Dabei war Birmingham im ersten Durchgang noch klar tonangebend. Palace gewährte Jesper Gronkjaer und Stan Lazaridis jede Menge Platz, so dass die Führung der Gastgeber eigentlich nur noch eine Frage der Zeit war. Mit dem ersten wirklich gefährlichen Gäste-Angriff sorgte Johnson in der 41. Minute für die schmeichelhafte Pausenführung. In der zweiten Halbzeit rannte die Bruce-Truppe völlig konzeptlos gegen die kompakt stehenden Aufsteiger an. Kam doch einmal ein Ball aufs Tor, war Gabor Kiraly ein stets sicherer Rückhalt.

Kai Endres

Premier League
- 11. Spieltag

Samstag, 30.10.2004
0:141'
Zuschauer: 28900 · Schiedsrichter: Dermot Gallagher ( Banbury )
1:067'
Zuschauer: 38100 · Schiedsrichter: Matt Messias
1:146'
1:258'
Zuschauer: 26000 · Schiedsrichter: Mark Halsey
1:132'
Zuschauer: 37800 · Schiedsrichter: Stephen Dunn
2:061'
Zuschauer: 21300 · Schiedsrichter: Alan Wiley
2:072'
Zuschauer: 20200 · Schiedsrichter: Neale Barry
1:256'
1:481'
Zuschauer: 27400 · Schiedsrichter: Barry Knight
0:17'
1:116'
2:254'
Zuschauer: 26300 · Schiedsrichter: Rob Styles
Sonntag, 31.10.2004
1:052'
1:155'
2:170'
Zuschauer: 27200 · Schiedsrichter: Graham Poll ( Tring )
Montag, 01.11.2004
1:146'
Zuschauer: 42800 · Schiedsrichter: Steve Bennett ( Orpington )

Das braucht man nicht zu kommentieren. Da fällt mir nichts mehr ein.

— Chefkritiker Paul Breitner über die Berufung von Erich Ribbeck zum DFB-Bundestrainer.