Nicht vom Glück geprügelt

Kam zu seinem vierten Bundesliga-Dreierpack: Miroslav Klose
Von den zahlreichen Auswärtserfolgen war der Hansa Rostocks in Berlin der unerwarteste, der des HSVs in Dortmund der für den Gastgeber schmerzhafteste. Aufsteiger Karlsruhe fügte Frankfurt die erste Heimniederlage bei, der FC Bayern komprimierte seine fünf Treffer in eine Halbzeit.

Das ungleiche Duell - Tabellenführer gegen Schlusslicht – offenbarte schon in den ersten 45 Minuten eine klare Überlegenheit des FC Bayern, der Energie Cottbus im zweiten Spielabschnitt mit 5:0 Treffern (drei Klose-Tore) auseinandernahm. Am verdienten Erfolg der Gastgeber gab es nichts zu deuteln; Energies Interimscoach Heiko Weber prangerte lediglich die Moral der Seinen nach dem ersten Gegentreffer an: „So kann man im Abstiegskampf keine Punkte holen.“ Wie man Punkte aus einer bedrohlichen Situation holt, hatte der FC Hansa Rostock vorgemacht. Weder die lange Misserfolgsserie in Berlin noch das frühe Führungstor der Herthaner beeindruckten die angereisten Ostseestädter nachhaltig. Der 3:1-Auswärtssieg sicherte den Anschluss ans Mittelfeld, derweil die Hertha ihren zweiten Platz einbüßte und in das dicht gedrängte Verfolgerfeld abtauchte. Neuer Zweiter wurde Bayer Leverkusen, dank des dritten Sieges in Folge. Der Ex-Nürnberger Stefan Kießling leitete mit seinem Treffer aus der 40. Minute Bayers 2:1-Auswärtssieg beim Club ein. „Wir sind im Moment nicht gerade vom Glück geprügelt…“, wählte Nürnbergs Coach Hans Meyer - auf die Chancenverwertung bezogen - einen überdenkenswürdigen Begriff, der sicherlich auch dem unerwartet schlechten Tabellenstand der Franken (Platz 17) Rechnung trug.

„Verprügelt“, im übertragenen Sinne, wurde der BVB. „Das hat weh getan“, gab Dortmunds Trainer Thomas Doll dem entsprechend zu Protokoll. Nach dem frühen Rückstand durch Paolo Guerrero standen die Schwarz-Gelben den clever und hellwach agierenden Gästen vom Hamburger SV weitgehend hilflos gegenüber; abschließend stand ein ungefährdeter 3:0-Sieg der Hanseaten. Schalkes Sieg in Duisburg (2:0) war ebenfalls unumstritten, derweil in Bielefeld (Ernst Middendorp: „So einen Elfmeter muss man nicht geben“) über den Führungstreffer der Hannoveraner diskutierte wurde. Der zweite Auswärtssieg der 96er schenkte den „Roten“ vier Zähler Abstand zu den Abstiegsrängen. Auf dem gleichen Tabellenlevel wie Hannover pendelte sich der VfB Stuttgart ein (Platz 9), der einen dünnen 1:0-Sieg gegen den VfL Bochum zustande brachte. Nur unwesentlich besser im Ranking als die Schwaben verteidigte Werder Bremen den achten Platz. „Dieses Spiel war kein großer Leckerbissen. Auf beiden Seiten wurden viele Fehler gemacht“, kritisierte Bremens Trainer Thomas Schaaf den Schlagabtausch beim VfL Wolfsburg, der in ein leistungsgerechtes 1:1 mündete. Eintracht Frankfurt gab auf eigenem Platz die ersten Punkte der Saison ab. Ein Linksschuss von Karlsruhes Maik Franz (51.) führte zum einzigen Treffer des Spiels. Die Schlussoffensive der Hessen blieb erfolglos.

André Schulin

Bundesliga
- 7. Spieltag

Dienstag, 25.09.2007
0:275'
Schauinsland-Reisen-Arena (Duisburg) · Zuschauer: 31500 · Schiedsrichter: Wolfgang Stark ( Landshut )
0:364'
Signal Iduna Park (Dortmund) · Zuschauer: 72300 · Schiedsrichter: Herbert Fandel ( Kyllburg )
1:140'
1:254'
1:375'
Olympiastadion (Berlin) · Zuschauer: 48700 · Schiedsrichter: Babak Rafati
0:148'
1:166'
Volkswagen Arena (Wolfsburg) · Zuschauer: 25500 · Schiedsrichter: Manuel Gräfe ( Berlin )
Mittwoch, 26.09.2007
1:050'
Gottlieb-Daimler-Stadion (Stuttgart) · Zuschauer: 34000 · Schiedsrichter: Florian Meyer ( Burgdorf )
1:059'
3:069'
4:075'
5:089'
Allianz Arena (München) · Zuschauer: 69000 · Schiedsrichter: Michael Weiner
0:140'
1:173'
1:276'
Max-Morlock-Stadion (Nürnberg) · Zuschauer: 40500 · Schiedsrichter: Peter Gagelmann
0:154'
Schüco-Arena (Bielefeld) · Zuschauer: 21800 · Schiedsrichter: Knut Kircher
0:151'
Commerzbank-Arena (Frankfurt am Main) · Zuschauer: 48500 · Schiedsrichter: Marc Seemann

Er lernt jetzt auch schon seit zwei Jahren die deutsche Sprache und kann schon Guten Tag sagen.

— Hans Meyer über seinen ghanaischen Stürmer Lawrence Aidoo