Drei aus Fünf

Mit einem Gewaltschuss zum Matchwinner avanciert: Hugo Almeida
Nach Dortmunds Erfolg über Stuttgart blieben rechnerisch noch fünf Klubs in der Verlosung um die drei Abstiegsränge. Rostocks und Duisburgs Aussichten, durch das Sieb zu fallen, erhöhten sich jedoch dramatisch. Werder und Schalke distanzierten sich von der Verfolgergruppe und erhoben das Rennen um Platz zwei nun auch rechnerisch zum Zweikampf.

Das meistgespielte Bundesliga-Duell (88 Partien), der Vergleich der Nordrivalen Hamburger SV und Werder Bremen, war - wie so oft - eine harte, gelegentlich überharte Auseinandersetzung. Es ging für beide Teams um die Champions-League-Chance. Werders erkämpfter 1:0-Sieg (50., Almeida) sicherte Bremen vorab zumindest den dritten Platz, das Zwischenziel war also erreicht. Dem HSV blieb lediglich noch eine gute Basis zur Uefa-Cup-Teilnahme. „In der zweiten Halbzeit haben wir mächtig unter Druck gestanden und viele Situationen mit Glück überstanden“, sagte Werder-Coach Thomas Schaaf. Schalke hatte weniger Mühe, seine Ansprüche auf eine CL-Chance erfolgreich durchzusetzen. Der 3:0-Auswärtserfolg beim VfL Bochum machte die zwei Punkte hinter Bremen rangierenden Knappen zum einzig verbliebenen Rivalen um den zweiten Platz. Stuttgart (2:3 in Dortmund) und Leverkusen (1:2 gegen Hertha) traten auf der Stelle. Dies eröffnete Wolfsburg die Möglichkeit, nochmals eine Attacke auf die Uefa-Cup-Ränge anzusetzen und die Niedersachsen packten zu. In einem sehr attraktiven Schlagabtausch setzten sich Felix Magaths Mannen mit 3:2 bei der Frankfurter Eintracht durch. Punktgleich mit Leverkusen ging der VfL vor den beiden letzten Etappen mit lediglich drei Zählern Rückstand zum VfB und HSV in Lauerstellung. Der FC Bayern hatte mit der Notwendigkeit des Punktehamsterns nichts mehr zu tun. Bielefelds vage Hoffnungen, bei einem vielleicht gesättigten Meister etwas abzustauben, erfüllten sich indes nicht. „Wir haben uns professionell verhalten“, stellte Ottmar Hitzfeld fest. Die 0:2-Niederlage konnte die Arminia aber noch wegstecken, ohne in die Abstiegsregion abzurutschen.

Nach normalen Maßstäben kaum noch kompensierbar dürfte Rostocks 0:3-Niederlage in Hannover gewesen sein. Hansa vermittelte nicht den Eindruck einer Elf, die bedingungslos an die Chance zum Klassenerhalt glaubt. Wie beispielsweise Energie Cottbus, das sich beim Punktgewinn in Karlsruhe (1:1) erfolgreich gegen eine Niederlage stemmte und von den verbliebenen fünf Klubs, die um den Klassenerhalt kämpfen, mit 33 Zählern das beste Polster, vor Bielefeld (32), vorwiesen. Nochmals einen Punkt dahinter hatte sich der 1. FC Nürnberg näher ans rettende Ufer heran gearbeitet. Die Franken behielten im wichtigen Spiel gegen den MSV Duisburg die Nerven und schoben sich an den Zebras vorbei auf Rang 16. „Es war eine Bestätigung, dass wir spielen und kämpfen können“, bewertete Club-Trainer Thomas von Heesen den verdienten 2:0-Sieg. „Wir haben uns mehr erhofft“, räumte MSV-Coach Rudi Bommer frei heraus ein. Die am Spieltag zuvor neu entfachte Hoffnung erlitt einen Dämpfer. Auch hinsichtlich der kommenden Aufgabe. Dass die Kicker des FC Bayern - Duisburgs nächster Gegner - nach ihrer Pflichterfüllung einen lustlosen Saisonausklang hinlegen, war nicht andeutungsweise erkennbar.

André Schulin

Bundesliga
- 32. Spieltag

Dienstag, 06.05.2008
0:160'
1:165'
Wildparkstadion (Karlsruhe) · Zuschauer: 28000 · Schiedsrichter: Roman Potemkin
1:019'
2:047'
3:087'
AWD-Arena (Hannover) · Zuschauer: 35400 · Schiedsrichter: Dr. Felix Brych ( München )
1:035'
1:155'
2:159'
3:179'
3:283'
Signal Iduna Park (Dortmund) · Zuschauer: 64400 · Schiedsrichter: Michael Kempter
0:135'
0:267'
Vonovia Ruhrstadion (Bochum) · Zuschauer: 31300 · Schiedsrichter: Knut Kircher
Mittwoch, 07.05.2008
Volksparkstadion (Hamburg) · Zuschauer: 57000 · Schiedsrichter: Lutz Wagner
BayArena (Leverkusen) · Zuschauer: 22500 · Schiedsrichter: Fynn Kohn
1:026'
2:047'
Allianz Arena (München) · Zuschauer: 69000 · Schiedsrichter: Dr. Jochen Drees
0:14'
1:228'
2:379'
Commerzbank-Arena (Frankfurt am Main) · Zuschauer: 45300 · Schiedsrichter: Peter Sippel
2:032'
Max-Morlock-Stadion (Nürnberg) · Zuschauer: 44300 · Schiedsrichter: Peter Gagelmann

Da zieht der Schlappi über die Nationalelf und Beckenbauer her, bezeichnet uns fast als Blinde - und selbst spielt er diesen Bauernfußball.

— Rudi Völler über Klaus Schlappner und Waldhof Mannheim, vgl. Rudi Völler - Gesammelte Werke , Sept. 2003, ,,Der Günter.. die haben doch Standfußball gespielt früher!"