Ladehemmung in der Liga

Trug trotz einer schweren Verletzung viel zum Punkterfolg des KSC bei: Keeper Markus Miller
Dem torreichen zehnten Spieltag (32 Treffer) folgte ein harter Gegenentwurf: Nur zwölf Mal überschritt das Leder die Linie in allen neun Spielen zusammen. Dass trotzdem aufregender Fußball zustande kam, wurde vor allem in den Spitzenspielen BVB gegen FCB und Schalke gegen Werder vorgeführt.

„Unser Ziel ist es, besser abzuschneiden als letzte Saison. Dafür sind wir auf einem guten Weg“, verriet HSV-Coach Huub nach dem 1:0-Sieg in Duisburg; dem einzigen Auswärtserfolg des Spieltages. Man könnte sogar von einer kapitalen zwischenzeitlichen Überfüllung sprechen - an Platz zwei reichten die Hamburger, deren damaliger siebter Rang am Ende die beste Saisonplatzierung war, bei Weitem nicht heran. Der Nordrivale Werder Bremen wurde durch Hamburgs fünften 1:0-Erfolg vom zweiten auf den dritten Platz verdrängt, da die Grün-Weißen sich mit einer 1:1-Punkteteilung in Gelsenkirchen zufrieden geben mussten. Das taten sie allerdings ohne Bauchgrimmen (Thomas Schaaf: „Wir können alle mit dem Ergebnis leben“), wie auch Schalke sich nach dem intensiven Kräftemessen mit dem Remis arrangierte. Spitzenreiter FC Bayern war mit dem torlosen Unentschieden in Dortmund ebenfalls zufrieden (Ottmar Hitzfeld: „Ein Punkt in Dortmund ist nie schlecht“), derweil Thomas Doll sich bestätigt sah. Er hatte von seinen Spielern gefordert, dem FCB Paroli zu bieten - das war zweifellos gelungen.

Zu Fortschritten in der Tabelle reichte der Prestigeerfolg nicht, die vollzogen jedoch die Hertha (2:0 gegen Bochum) und der VfL Wolfsburg. Felix Magaths Team - seit sechs Spielen ungeschlagen - eroberte mit Rang sieben die bislang Platzierung. Nürnberg fand niemals zum Spielfluss der Vorwoche und war mit der 1:3-Niederlage in Wolfsburg noch gut bedient. Hannover 96 blickte nach dem 0:0 in Frankfurt auf eine Serie von fünf niederlagenfreien Partien zurück und behauptete den sechsten Rang. Stolz war 96-Coach Dieter Hecking auf das Defensivverhalten seiner Mannschaft: „Frankfurt hat als Heimmannschaft keine Torchance gehabt.“ Rostock, als Heimmannschaft, hatte Tormöglichkeiten gegen den Karlsruher SC, erwies sich aber ebenso wie die Gäste nicht in der Lage, einen Treffer zu landen. KSC-Keeper Markus Miller zog sich frühzeitig - wie erst später bekannt wurde - eine schwere Knieverletzung zu, spielte jedoch durch. Beim Abpfiff im Gottlieb-Daimler-Stadion fielen Zentnerlasten von den Stuttgartern ab (Armin Veh: „Ab und zu braucht man auch ein wenig Glück“). Andreas Becks Treffer aus der 72. Minute hatte den knappen 1:0-Erfolg über Leverkusen beschert, der die Talfahrt des Meisters stoppte. Bielefeld vermochte seinen freien Fall (sechs sieglose Spiele) nur abzubremsen. In der Nachspielzeit kassierte man den 1:1-Ausgleich gegen Tabellenschlusslicht Cottbus. Energie-Coach Bojan Prasnikar outete sich als Meister des Minimalismus mit der Aussage: „Dass wir unser erstes Auswärtstor gemacht haben, ist ein guter Erfolg.“ Allen Cottbus-Fans zur Beruhigung schob er noch einen kurzen Satz nach: „Aber wir wollten mehr.“

André Schulin

Bundesliga
- 11. Spieltag

Freitag, 26.10.2007
Samstag, 27.10.2007
1:072'
Gottlieb-Daimler-Stadion (Stuttgart) · Zuschauer: 51000 · Schiedsrichter: Roman Potemkin
1:134'
VELTINS-Arena (Gelsenkirchen) · Zuschauer: 61500 · Schiedsrichter: Herbert Fandel ( Kyllburg )
1:026'
Olympiastadion (Berlin) · Zuschauer: 34600 · Schiedsrichter: Wolfgang Stark ( Landshut )
1:077'
1:190'
Schüco-Arena (Bielefeld) · Zuschauer: 17600 · Schiedsrichter: Florian Meyer ( Burgdorf )
1:030'
2:034'
2:154'
3:167'
Volkswagen Arena (Wolfsburg) · Zuschauer: 19800 · Schiedsrichter: Fynn Kohn
Sonntag, 28.10.2007
0:137'
Schauinsland-Reisen-Arena (Duisburg) · Zuschauer: 30200 · Schiedsrichter: Michael Kempter

Es gibt viele Maiers, aber nur einen Sepp Maier. Es gibt auch viele Pfaffen, aber nur einen Jean-Marie.

— Jean-Marie Pfaff, legendärer belgischer Torhüter beim FC Bayern München.