Solidarisch im Chancen-Auslassen

Stammkraft im Kader der aufstrebenden Hessen: Marco Russ
Am Wochenende der Zeitumstellung verschliefen die Spitzenklubs in seltener Eintracht die Möglichkeit, ihren Saisonzielen näher zu rücken: Keiner der ersten sechs der Liga gewann. Frankfurt und Wolfsburg bestätigten ihren Rückrunden-Lauf und Cottbus krabbelte wieder auf einen Nichtabstiegsplatz.

„… und wenn man den Spieltag betrachtet, war es ein guter Spieltag für uns“, konnte Bayern-Coach Ottmar Hitzfeld süffisant resümieren - unter anderen Gegebenheiten wäre ihm gewiss die 1:1-Punkteteilung beim 1. FC Nürnberg, dem neuen Schlusslicht, übel aufgestoßen. Aber der FCB war nur einer unter zahlreichen gestrauchelten Favoriten. Verfolger HSV leistete sich auf eigenem Platz mühevoll ein 1:1-Remis gegen Abstiegsaspirant Arminia Bielefeld. „Am Ende muss man mit dem einen Punkt noch zufrieden sein“, grantelte Huub Stevens, dem durch „Kneifer“ Jarolims Undiszipliniertheit erneut ein Akteur für einige Spiele ausfiel. Schalkes Bemühungen reichten ebenfalls nur zu einem Punkt; aber die Knappen hatten immerhin ein Auswärtsspiel bei den spielstarken Karlsruhern auf dem Terminplan. Mit der 0:0-Punkteteilung war die zahnlose S04-Auswahl letztendlich gut bedient und schob sich sogar noch an Leverkusen und Bremen vorbei. Werder versagte im Weserstadion gegen den MSV Duisburg, der sich Dank des 2:1-Auswärtssieges vom Tabellenende lösen konnte. Leverkusen nutzte es nichts, gegen Eintracht Frankfurt die spielbestimmende Mannschaft zu sein: Erfolgreicher waren die Hessen, deren 2:0-Erfolg bereits den siebten Rückrundensieg bedeutete und das Funkel-Team bis auf zwei Zähler an die Uefa-Cup-Ränge heranführte.

Einen guten Lauf hatte zuletzt auch der VfB Stuttgart, doch mehr als das torlose Remis bei Hannover 96 war für die Schwaben nicht drin. Dass Wolfsburg bestes Rückrundenteam blieb, entschied sich beim Gastspiel in Rostock erst in der Nachspielzeit, als VfL-Teilzeitakteur Krzynowek den starken und am Gegentor schuldlosen Hansa-Schlussmann Wächter zum 1:0-Siegtreffer tunnelte. Ein herber Rückschlag für die seit sechs Spielen sieglosen Rostocker, die nunmehr in Schlagdistanz zur Abstiegsregion gerieten. Das einzige echte Mittelfeldduell des Spieltages, dem weder Abstiegsängste noch internationale Hoffnungen innewohnten, lieferten sich die Westrivalen Bochum und Dortmund. „Auch wir treten in der Tabelle auf der Stelle“, fasste Bochums Übungsleiter Marcel Koller nach dem lebhaften 3:3-Remis zusammen. Für Energie Cottbus indes galt diese Feststellung nicht. Mit dem zweiten Heimsieg in Folge hüpften die Lausitzer wieder auf einen Nichtabstiegsplatz. „Wir standen unter großem Druck, gewinnen zu müssen. Aber wir haben einen guten Job gemacht“, fand Bojan Prasnikar. Der 2:1-Erfolg über die Berliner Hertha stand allerdings bis zum Schluss auf Messers Schneide.

André Schulin

Bundesliga
- 26. Spieltag

Freitag, 28.03.2008
Ostseestadion (Rostock) · Zuschauer: 15000 · Schiedsrichter: Dr. Felix Brych ( München )
Samstag, 29.03.2008
1:044'
1:181'
Max-Morlock-Stadion (Nürnberg) · Zuschauer: 47000 · Schiedsrichter: Manuel Gräfe ( Berlin )
2:09'
2:239'
3:242'
3:364'
Vonovia Ruhrstadion (Bochum) · Zuschauer: 31300 · Schiedsrichter: Dr. Helmut Fleischer
0:172'
1:182'
Volksparkstadion (Hamburg) · Zuschauer: 56400 · Schiedsrichter: Dr. Jochen Drees
0:124'
0:290'
BayArena (Leverkusen) · Zuschauer: 22500 · Schiedsrichter: Herbert Fandel ( Kyllburg )
0:132'
0:242'
1:258'
Weserstadion (Bremen) · Zuschauer: 39600 · Schiedsrichter: Markus Schmidt
Sonntag, 30.03.2008
0:121'
1:141'
2:162'
Stadion der Freundschaft (Cottbus) · Zuschauer: 20700 · Schiedsrichter: Dr. Markus Merk ( Kaiserslautern )

Auch wenn er über links kommt, hat er nur einen rechten Fuß.

— Gerd Rubenbauer