Verfolgung zwecklos

Das war´s: Karim Benyamina schoss Union Berlin endgültig zurück in Liga zwei
Der dritte Matchball fand endlich ins Ziel: Mit einem sicheren Heimsieg über Jahn Regensburg machte Union Berlin seine Zweitligarückkehr perfekt. Um die nun nur noch anderthalb Aufstiegsplätze gab es einen seltsamen Kampf, da zuerst Haching und Paderborn scheiterten und schließlich auch Düsseldorf in einer 5:5-Fabelpartie nicht vorbeikam. Im Keller blieb fast alles beim Alten.

Bei zwei direkten Duellen hatte der Abstiegskampf eigentlich Spannung versprochen, am Ende aber kam keiner der Kontrahenten auch nur einen Meter voran. Bereits am Dienstag hatten sich Jena und die Stuttgarter Kickers gemessen, um nach einer harten Auseinandersetzung aber schließlich mit einem 0:0 wieder auseinander zu gehen. Umso größer war die Chance für Burghausen und Werder Bremen II, mit einem Dreier Boden gut zu machen. Obwohl auch diese Partie remis endete, gab es hier aber einen traurigen Verlierer: So führten die Hanseaten bis kurz vor Schluss noch mit 2:1 und standen vor der großen Möglichkeit, sowohl Wacker zu überholen als auch erstmals seit Ende September die Abstiegspositionen zu verlassen. Als in der 89. Minute dann Buchner zum 2:2 traf, kam dies für die Bremer einem gefühlten Abstieg gleich, zumal zwei ihrer letzten drei Aufgaben noch Paderborn und Fortuna Düsseldorf hießen. Da auch die übrigen Kellerklubs gegen ihre prominenten Gegner nicht gewannen, nutzte eine Mannschaft die Möglichkeit, um sich auf leisen Pfoten davonzumachen: Der Wuppertaler SV schlug dank eines frühen Treffers von Tobias Damm (6.) den SV Sandhausen mit 1:0 und brachte sich damit so gut wie in Sicherheit.

Das interessante Fernduell um die Ränge zwei und drei erhielt derweil eine weitere kuriose Note, denn diesmal stolperten gleich alle Kandidaten kollektiv. Unterhaching hatte nach seiner zuvor beeindruckenden Serie zuletzt schon im Heimspiel gegen Wuppertal gepatzt und erlaubte sich nun bei Dynamo Dresden eine späte 0:1-Niederlage. Pavel Drobny schoss die Sachsen in der 88. Minute endgültig zum Klassenerhalt. Im Parallelspiel hätte sich Paderborn somit absetzen können. Im Auswärtsspiel beim VfR Aalen, für den Rainer Scharinger als Trainer debütierte, waren die Ostwestfalen von einem Dreier allerdings weit entfernt und mussten froh sein, nach dreimaligem Rückstand überhaupt noch ein 3:3 hinzubekommen, das Sören Brandy vier Minuten vor Schluss sicherstellte. Nun also hatte Düsseldorf die Chance, sogar beide Konkurrenten zu überflügeln. Der dafür notwendige stattliche Sieg bei Eintracht Braunschweig gelang auch der Fortuna wiederum nicht, dafür aber nahm sie teil an der wohl denkwürdigsten Schlacht der Saison: Buchstäblich von der ersten bis zur letzten Minute knallten sich die Ex-Bundesligisten hier die Tore um die Ohren, trafen insgesamt zehn Mal ins Netz und verballerten sogar noch zwei von vier Elfmetern, die beide Düsseldorfs Melka (22./42.) entschärfte. Als der Rauch sich verzogen hatte, blieben ein gerechtes Endergebnis von 5:5 sowie eine traurige Fortuna zurück, die noch bis in die Schlussminute zum insgesamt vierten Mal in Front gelegen hatte. Solche Aufregung hatte Union Berlin schon lange nicht mehr nötig. Bereits in den letzten beiden Wochen hätte ein Dreier genügt, um den Aufstieg unverhinderbar zu machen. Nun machten die Eisernen den Sack endlich zu, besiegten Jahn Regensburg durch Tore von Younga-Mouhani (60.) und Benyamina (72.) problemlos mit 2:0 und machten mit ihren 9.000 Zuschauern ein entsprechendes Fass auf.

Maik Großmann

3. Liga
- 35. Spieltag

Dienstag, 05.05.2009
Freitag, 08.05.2009
0:110'
1:132'
1:245'
2:289'
Wacker-Arena (Burghausen) · Zuschauer: 2800 · Schiedsrichter: Holger Henschel
Samstag, 09.05.2009
1:017'
2:048'
3:053'
4:070'
Städtisches Stadion an der Grünwalder Straße (München) · Zuschauer: 200 · Schiedsrichter: Arno Blos
Stadion An der Alten Försterei (Berlin) · Zuschauer: 9500 · Schiedsrichter: Tino Wenkel
1:06'
Stadion am Zoo (Wuppertal) · Zuschauer: 3330 · Schiedsrichter: Tobias Stieler ( Hamburg )
1:088'
Glücksgas-Stadion (Dresden) · Zuschauer: 13005 · Schiedsrichter: Bibiana Steinhaus ( Bad Lauterberg )
1:144'
2:147'
2:249'
3:276'
3:386'
Scholz-Arena (Aalen) · Zuschauer: 2589 · Schiedsrichter: Markus Pflaum
Sonntag, 10.05.2009
1:013'
2:045'
2:182'
3:190'
Gazi-Stadion (Stuttgart) · Zuschauer: 550 · Schiedsrichter: Georg Schalk
1:01'
1:110'
1:212'
2:249'
2:351'
3:352'
3:454'
4:462'
4:585'
5:590'
Stadion an der Hamburger Straße (Braunschweig) · Zuschauer: 14500 · Schiedsrichter: Daniel Siebert ( Berlin )

Die meisten meiner Kollegen aus der Bundesliga sind zwar jung an Jahren, aber in ihrem Denken Opas.

— Rudi Gutendorf meldet sich aus Chile...