Verfolger in der Klemme

Während Union wie erwartet sein Heimspiel gewann, fielen gleich alle drei Verfolger auf die Nase und winkten zugleich noch das Hauptfeld zu sich heran. Im Abstiegskampf schlossen sich ebenfalls Lücken. Wuppertal, Dresden und Regensburg strampelten sich frei und brachten unter anderem Jena in arge Schwulitäten.

Der Kampf um die direkten Aufstiegsplätze hätte am Sonntag schon so gut wie beendet sein können. Paderborn ließ überraschend allerdings Federn und verlor nach zuletzt drei Erfolgen am Stück mit 1:2 bei der Reserve des FC Bayern. Müller (10.) und Yilmaz (44.) brachten die Gerland-Elf zweimal in Führung, was Paderborns Gonther lediglich mit dem 1:1-Ausgleich beantworten konnte (29.). Bereits am Samstag hatten auch die anderen Spitzenteams gepatzt, wobei Düsseldorf in Erfurt zumindest nach dem Wechsel eine ordentliche Leistung bot, seine Schnitzer aus Durchgang eins aber nicht mehr reparieren konnte und daher verdient mit 0:2 unterlag. Emden wiederum enttäuschte seine Anhänger maßlos und erlaubte sich im Fernduell mit den Fortunen eine kaum verzeihliche Heimpleite gegen den Letzten. Michael Schürg schoss kurz vor dem Ende die Stuttgarter Kickers zum sensationellen 1:0-Auswärtssieg, der nebenbei auch im Abstiegskampf ordentlich Staub aufwirbelte. Während Düsseldorf und Emden nun sowohl Erfurt als auch den OFC, der Aalen mit 2:1 schlug, zu sich heranholten, siegte der Spitzenreiter ungerührt weiter. Zum 1:0 über Jena brauchte Union zwar einen unberechtigten Elfer (78.), gewann aber dennoch hochverdient und hielt durch die Patzer der Konkurrenz nun bereits 14 Punkte Vorsprung auf Rang vier. Carl Zeiss hingegen rutschte mit der sechsten Pleite in Folge auf einen Abstiegsplatz.

Wie niederschmetternd der Spieltag für die Thüringer verlief, zeigte sich endgültig in den Partien des Sonntags, in denen sowohl Dresden als auch Wuppertal zu wertvollen Punkten kamen. Der WSV hatte die zuletzt starke Braunschweiger Eintracht zu Gast und verbesserte sich mit einem 1:0 um zwei Ränge auf Position 16. Dynamo entledigte sich derweil nicht nur der eigenen Sorgen, sondern drückte auch Gegner Wacker mit einem 3:0-Kantersieg in den Abstiegskampf zurück. Wagenfeld (37.), Savran (78.) und Kügler (90.) schossen die Kaiser-Elf zum ersten Erfolg seit fünf Partien. Da auch Regensburg (2:1 gegen Aalen) sich nach langer Durststrecke vorerst befreite, rückte der gesamte Keller enger zusammen. Zu Lasten ging dies neben Carl Zeiss Jena vor allem von Werder Bremen, das mit einem 0:2 in Stuttgart wieder auf Rang 19 abrutschte und anders als viele Tabellennachbarn auch keine Nachholspiele mehr in der Hinterhand hatte.

Maik Großmann