Kickers und Jahn wieder dran

In zwei direkten Kellerduellen schafften Regensburg und Stuttgart den Anschluss und verschlimmerten zugleich die Lage für Dresden und Werder II. Die Überraschung des Wochenendes geschah in Burghausen - erstens weil Wacker gewann, zweitens weil der SC Paderborn trotz seines Patzers Tabellenführer blieb.

Nach fünf Siegen hintereinander waren die Ostwestfalen diesmal fällig und verloren in einem engen Spiel in der Wacker-Arena durch Tore von Cappek (28.) und Oslislo (90.) mit 0:2. Burghausen, das so immerhin zwei Plätze gut machen konnte, sorgte nach seinem Coup gegen Emden damit binnen weniger Wochen für die zweite Überraschung. Anders als einst die Ostfriesen konnte Paderborn seinen Thron überraschend jedoch halten, da gleich alle drei Verfolger nicht von der Stelle kamen. Die besagten Kickers hatten schon unter der Woche einen Großangriff abblasen müssen, als das Nachholspiel gegen Bayerns Reserve umstritten kurzfristig erneut verlegt worden war. Auf Biegen und Brechen wurde insofern die Partie gegen Offenbach, Emdens erstes Heimspiel seit vollen fünf Wochen, nun daher ausgetragen, auf Kosten allerdings eines beinahe wattähnlichen Rasens, auf dem niemand sonst als Rudolf Zedi Sekunden vor Schluss nur noch ein 1:1 retten konnte. Zu genau dem gleichen Ergebnis kamen der Tabellenzweite Union Berlin (in Erfurt) und auch Fortuna Düsseldorf gegen den VfR Aalen, der nach einem 3:1 gegen die Stuttgarter Kickers damit auch im zweiten Spiel unter der Leitung Petrik Sanders ein gutes Ergebnis erzielte. Zumal sich auch Bayern München und der VfB Stuttgart im U23-Duell auf ein 1:1 einigten, hieß der einzige Sieger in der oberen Hälfte Unterhaching. Das Hasenhüttl-Team feierte zu neunt (Rot gegen Tyce/67. und Schweinsteiger/90.) gegen Jena den vierten Sieg aus den letzten fünf Spielen und setzte sich damit an die Spitze des trotzdem noch abgeschlagenen Hauptfelds.

Umso größer die Veränderungen im Untergeschoss der Liga, wo nur ein einziges Team seine alte Platzierung behielt. Im Mittelfeld festbeißen konnten sich Erzgebirge Aue (1:0 gegen Wuppertal) und die Braunschweiger Löwen, die durch ein Kruppke-Tor (19.) in Sandhausen gewannen und damit den ersten Auswärtssieg seit dem allerersten Spieltag vollbrachten. Das Dais-Team, das noch nach zehn Runden beinahe aufstiegsreif geschienen hatte, versank mit der achten Partie ohne Sieg derweil im Mittelmaß. Genau so oft hatte zuletzt auch Jahn Regensburg nicht mehr gewonnen und sich infolgedessen von Trainer Thomas Kristl getrennt. Im Krisenduell gegen Dresden gelang Interimscoach Markus Weinzierl nun aber die Wende, denn Jahn siegte durch Petr Stoilov mit 1:0 (32.) und holte Dynamo auf nur noch einen Punkt zu sich heran. Auf der letzten Etage ging es unterdessen um die Rote Laterne, und auch hier gelang der Heimelf am Ende ein Befreiungsschlag. Nicht zum ersten Mal erschwerten sich die Kickers das Leben dabei selbst, weil sie trotz scheinbar beruhigender Führung durch Smeekes (4./22.) und Schürg (7.) noch um den Dreier zittern mussten. Auch Werder II aber blieb sich wieder treu, verlor wie fast immer mit einem Tor Unterschied (2:3) und wurde mit nun bereits 14 Partien ohne Sieg bereits deutlich abgeschlagen aussortiert.

Maik Großmann