Aufstiegsfeier geplatzt

Strammen Schrittes auf dem Rückweg in Liga zwei: Roman Tyce und die SpVgg Unterhaching
Selbst beim Spitzenreiter Union, der mit einem Sieg bereits sein Ticket für Liga zwei gelöst hätte, siegte Unterhaching munter weiter und kraxelte einen weiteren Tabellenrang aufwärts. Paderborn und Düsseldorf machten bereitwillig Platz. Hinten trumpften diesmal Jena, Burghausen und Regensburg auf. Für die größte Überraschung aber sorgte das Schlusslicht.

In seinen ersten beiden Spielen hatte Rainer Kraft den Blauen noch nicht auf die Beine helfen können. Sein dritter Einsatz als Interimscoach taugte nun aber zumindest zu einem Achtungserfolg, denn mit einem 2:1 beim zuletzt sehr erfolgreichen Dynamo Dresden drückten die trotzdem kaum rettbaren Stuttgarter Kickers die Tabelle noch einmal zusammen. Ohnehin ging es im Keller hoch her, schließlich standen sich gleich sechs der in den Abstiegskampf verwickelten Teams direkt gegenüber. Genau wie Dresden wollte sich Stuttgart seiner letzten Sorgen entledigen, blieb nach einem 1:2 gegen Regensburg aber weiter im Ungewissen. Für Jahn war es zugleich nach drei erfolglosen Anläufen ein enormer Befreiungsschlag. Erst letzte Woche hatte auch Wacker Burghausen das Siegen wieder erlernt und rang nun direkt den nächsten Konkurrenten zu Boden: Mit einem 1:0-Elfmeterheimsieg (Belleri, 50.) schickten die Oberbayern den VfR Aalen zurück auf einen Abstiegsrang, von wo Werders Zweite inzwischen kaum je wieder wegfinden durfte. Die Bremer verloren trotz einer 1:0-Pausenführung mit 1:3 bei Carl Zeiss Jena und hatten nun, statt an den Thüringern vorbeigezogen zu sein, bereits fünf Punkte Rückstand auf den retteten 17. Platz.

Erstaunlich wenige Punkte sammelten dieses Mal die Spitzenteams. Fortuna Düsseldorf stand in Wuppertal vor der Chance, zumindest über Nacht den zweiten Platz einzunehmen. Weil sie aber lediglich ein enttäuschendes 0:0 ablieferte, fand sich die Meier-Elf am Ende sogar außerhalb der Aufstiegszone wieder. Auf den SC Paderborn immerhin ließ sich so ein Zähler aufholen, denn die Ostwestfalen kamen nach ihrer Heimniederlage gegen Dresden auch in Braunschweig auf keinen grünen Zweig und verloren nach fast 45-minütiger Unterzahl (Rot gegen Keeper Jensen, 47.) mit 0:2. Ausnahmsweise aber konnten sich beide Aspiranten, sowohl Düsseldorf als auch Paderborn, nicht auf den Spitzenreiter verlassen. Union Berlin musste lediglich gewinnen, um bereits fünf Runden vor Saisonschluss den Aufstieg vorzeitig einzutüten und hatte sich entsprechend festlich geschmückt. Nicht einmal überraschend aber fiel die Feier aus, weil die Eisernen nicht nur auf das aktuelle Team der Stunde trafen, sondern auch auf jene Mannschaft, die es zuletzt fertig gebracht hatte, sie zu bezwingen. Genau das schaffte Unterhaching nun wieder, siegte in einem packenden Topspiel durch ein Tyce-Tor (20.) mit 1:0 und schob sich dadurch mit einer solchen Selbstverständlichkeit auf Rang zwei, dass kaum mehr vorstellbar schien, die Vorstädter von dort wieder wegzubekommen.

Maik Großmann

3. Liga
- 33. Spieltag

Freitag, 24.04.2009
1:026'
1:142'
1:252'
Gazi-Stadion (Stuttgart) · Zuschauer: 350 · Schiedsrichter: Thomas Frank
Samstag, 25.04.2009
0:142'
1:163'
2:168'
3:174'
Ernst-Abbe-Sportfeld (Jena) · Zuschauer: 6500 · Schiedsrichter: Peter Sippel
1:050'
Wacker-Arena (Burghausen) · Zuschauer: 6500 · Schiedsrichter: Daniel Siebert ( Berlin )
1:045'
Embdena Stadion (Emden) · Zuschauer: 2000 · Schiedsrichter: Markus Kuhl
0:18'
0:262'
0:365'
Bieberer Berg (Offenbach) · Zuschauer: 5315 · Schiedsrichter: Arno Blos
0:120'
Stadion An der Alten Försterei (Berlin) · Zuschauer: 10052 · Schiedsrichter: Babak Rafati
1:025'
1:130'
1:287'
Glücksgas-Stadion (Dresden) · Zuschauer: 13253 · Schiedsrichter: Karl-Markus Schumacher
1:041'
2:089'
Stadion an der Hamburger Straße (Braunschweig) · Zuschauer: 12200 · Schiedsrichter: Patrick Ittrich
Sonntag, 26.04.2009
0:228'
0:345'
1:356'
2:372'
Städtisches Stadion an der Grünwalder Straße (München) · Zuschauer: 1200 · Schiedsrichter: Dr. Robert Kampka

Beer hatte noch kalte Füße.

— Hertha-Coach ,,Sir" Georg Keßler über einen von Erich ,,Ete" Beer gegen Kaiserslautern nach fünf Minuten verschossenen Elfmeter.