Ince vor dem Aus

Kurz vor der Ablösung:
<br>Blackburns Trainer Paul Ince
Zum zweiten Mal binnen drei Wochen konnte niemand der Großen seine Aufgabe lösen, geschweige denn die Patzer der anderen verwerten: Alle vier spielten remis. Aston Villa dagegen ließ sich nicht bitten und verdrängte nach langem Anstehen den FC Arsenal nun von Platz vier. Empfindlich geschlagen wurden wieder einmal ManCity und speziell die Blackburn Rovers, deren Übungsleiter kaum noch zu halten schien.

Sollte er dieses Spiel wieder verlieren, so die allgemeine Stimmung, dann würde Paul Ince wohl seine Papiere bekommen - und in der Tat brachten die Rovers auch bei Wigan Athletic nichts auf die Reihe. Noch in der ersten Viertelstunde machten Heskey (10.) und Valencia (12.) mit den fürchterlich schwachen Gästen kurzen Prozess, ehe Cattermole (77.) den noch gnädigen 3:0-Endstand herstellte. Während Wigan auf Rang neun damit in ungewohnten Höhen schwebte, wartete Blackburn nun seit elf Partien auf einen Sieg und hatte zudem die letzten sechs Begegnungen durch die Bank verloren. Seine Sache besser machte der FC Sunderland, der im zweiten Schlüsselspiel des Wochenendes Schlusslicht West Brom mit einem 4:0 erledigte und hinter sich bereits einen Graben zog. Über Nacht schafften es die Black Cats sogar über den Strich. Dann aber feierte Newcastle beim FC Portsmouth einen verblüffenden 3:0-Auswärtssieg und schoss direkt auf Rang 14, was auch Manchester Citys Lage weiter verschlimmerte. Nach nur einem Dreier aus den letzten sieben Spielen waren die Skyblues ohnehin unter Druck und verloren nun erneut: Mit einem Kopfball in der 90. Minute traf Tim Cahill zum 1:0-Auswärtssieg des FC Everton, der noch letzte Woche auf gar tragischere Weise gegen Aston Villa verloren hatte.

Jene Villans unterdessen wurden erneut zum Sieger des Wochenendes. Erstens siegten sie trotz 0:1-Rückstands letztlich mühelos mit 4:2 gegen Bolton, zweitens schafften sie nach beharrlichem Drängeln nun doch wieder den Sprung auf Platz vier. Grund war das erneute Scheitern des FC Arsenal, der etwas unnötig einen Sieg beim FC Middlesbrough verspielte und nach Toren von Adebayor (17.) und Aliadiere (29.) nur ein 1:1 hinbekam. Am Ende hatten die Gunners in ihrem Unglück jedoch noch Glück, da wie bereits am 14. Spieltag auch kein anderer der Großen Vier von der Stelle kam. Besonders ärgern musste sich Chelsea, das bei Anpfiff bereits vom Scheitern der anderen wusste und trotzdem gegen West Ham United nur remisierte. Nachdem Anelka Bellamys 0:1 (33.) ausgeglichen hatte (51.), drängten die Blues vergeblich auf einen Dreier und vergrößerten damit auch nicht ihren Vorsprung auf ManU, dem trotz klarer Feldüberlegenheit bei den Tottenham Hotspurs nur ein 0:0 gelang. Tabellenführer blieb somit doch der FC Liverpool. Die Reds erlebten im eigenen Stadion zunächst ein Comeback der eigentlich gezähmt geglaubten Tigers von Hull City, die durch McShane (12.) und ein Selbsttor Jamie Carraghers (22.) schon mit 2:0 vorn lagen. Ebenso zügig aber kam der Rekordmeister durch einen Doppelpack Steven Gerrards (24./32.) zum 2:2-Ausgleich und wusste nach weiteren vergebenen Chancen genau die Konkurrenten am Ende nicht, ob er sich ärgern oder freuen sollte.

Maik Großmann

Premier League
- 17. Spieltag

Samstag, 13.12.2008
1:129'
BT Cellnet Riverside (Middlesbrough) · Zuschauer: 27300 · Schiedsrichter: Peter Walton
0:117'
Davies (ET)
2:140'
4:178'
4:286'
Villa Park (Birmingham) · Zuschauer: 35100 · Schiedsrichter: Lee Probert ( Bristol )
0:112'
0:222'
1:224'
2:232'
Anfield Road (Liverpool) · Zuschauer: 43800 · Schiedsrichter: Alan Wiley
0:190'
City of Manchester Stadium (Manchester) · Zuschauer: 41300 · Schiedsrichter: Mark Halsey
1:022'
2:024'
3:040'
Stadium of Light (Sunderland) · Zuschauer: 36300 · Schiedsrichter: Lee Mason
1:010'
JJB Stadium (Wigan) · Zuschauer: 18000 · Schiedsrichter: Howard Webb ( Rotherham )
Sonntag, 14.12.2008
0:277'
0:389'
Fratton Park (Portsmouth) · Zuschauer: 19400 · Schiedsrichter: Christopher Foy
0:133'
Stamford Bridge (London) · Zuschauer: 41000 · Schiedsrichter: Mike Riley ( Leeds )

Jeder weiß, was sie macht und wie sie's macht, aber keiner kann's verhindern. Wie bei Arjen Robben.

— Christian Helms (Spiegel online) über Angela Merkel, die auf der Sommerpressekonferenz allen kritischen Fragen problemlos auswich