Big Four wieder vereint

Weil Manchester City überraschend patzte, nahm die Tabelle erstmals ihr seit Jahren gewohntes Bild an. Platz eins blieb fest im Griff der Gunners, die sich auch vom Team der Stunde nicht ausbremsen ließen. Birmingham erschien mit neuem Trainer und schaffte gleich einen Dreier. Anders erging es dem Schlusslicht.

Mit einem Sieg beim Tabellenachtzehnten FC Sunderland hätte sich Derby County zumindest optisch dem Rest der Liga annähern können, doch fand das Debüt des neuen Trainers Paul Jewell ein tragisches Ende: Noch in der 93. Spielminute traf Anthony Stokes für die Black Cats ins Tor und beendete damit eine Trockenzeit von sieben sieglosen Partien. Derby war derweil neun Spiele ohne Dreier und lag bereits fünf Punkte hinter dem Strich.

Auch Birmingham City hatte einen neuen Übungsleiter, und in diesem Fall kehrte der Besen gut. Unter Alex McLeish, der gerade noch mit Schottland auf den letzten Metern der EM-Quali gestolpert war, lagen die Blues bei den Tottenham Hotspurs zwar zweimal im Rückstand, konnten das Spiel aber tatsächlich noch drehen. Jerome (62.) und Larsson (90.) machten aus einem 2:1 noch ein 2:3, nachdem Robbie Keane zunächst doppelt für die Londoner getroffen hatte (50./53.) und dann nach einem hässlichen Foul vom Platz geflogen war (68.). Dass Reading und Middlesbrough remisierten (1:1), war für Birmingham zusätzlich wertvoll.

Überraschende Beute machte der Vorletzte Wigan Athletic, der die letzten acht Spiele verloren und mit Steve Bruce bereits den dritten Trainer der Saison auf der Bank sitzen hatte. Gleich in der ersten Minute ging durch ein Tor von Giovanni auch Manchester City bei den Latics in Front, doch kehrten diese trotz später Unterzahl (Rot Melchiot/88.) ins Spiel zurück und konnten das 1:1 durch Scharner (25.) bis zum Schluss erbittert verteidigen. Für ManCity endete damit eine monatelange Rolle als Spaltpilz; obwohl nur einmal in den letzten zehn Spielen besiegt, verließen die Citizens den stolzen dritten Rang und hatten die kompletten großen Vier nun wieder vor sich.

Chelsea zog als erstes ins Feld und eröffnete den Spieltag mit einem zahmen 1:0 über West Ham United. Die Entscheidung erzwang Joe Cole erst mit Anbruch der Schlussviertelstunde, als er abseitsverdächtig angespielt wurde und West Hams Torwart zielsicher umkurvte (76.). Bis dahin hatten die Gäste tapfer verteidigt, verloren letztlich aber klaglos wie hochverdient. Auch Manchester United gab sich keine Blöße und nahm durch ein 2:0 über den FC Fulham (Doppelpack Ronaldo, 10./59.) den über zwei Nächte verlorenen zweiten Platz wieder ein. Die Bolton Wanderers hatten eine Woche zuvor den englischen Meister besiegen können. Beim FC Liverpool aber zeigten sie nun wieder ihr schwaches Auswärtsgesicht und gingen sang- und klanglos mit 0:4 baden. Liverpool blieb damit ungeschlagen und hatte nach wie vor das Ass eines Nachholspiels im Ärmel.

Sie alle gemeinsam hatten berechtigte Hoffnung auf einen Ausrutscher des FC Arsenal gehegt. Erstens hatten die Gunners unter der Woche in der Champions League verloren und damit die erste Pleite seit 28 Spielen eingesteckt, zweitens war Aston Villa zur Zeit das Team der Stunde und mit vier Siegen am Stück auf dem besten Weg Richtung Spitzengruppe. Arsenal aber behielt kühlen Kopf. Durch einen Treffer Craig Gardners (14.) lag der Tabellenführer zwar früh im Rückstand. Schon neun Minuten später aber stand es schon 1:1 (Flamini, 23.), ehe Superstar Adebayor mit einem traumhaften Kopfball noch vor der Pause gar den 1:2-Endstand markierte. Im 14. Saisonspiel feierte Arsenal damit den elften Sieg, blieb ungeschlagen und der Konkurrenz um drei Punkte sowie ein Nachholspiel in Newcastle entrückt.