Interim, aber erfolgreich

Sein Kunstschuss, aus dem Sitzen, reichte nicht für einen Mainzer Punkterfolg: Nicolai Müller
Die Interimstrainer siegten, die drei Erstplatzierten bauten ihren Vorsprung aus und auf den drei Abstiegsrängen tauschten lediglich zwei Klubs die Plätze.

Die Profile der drei Erstplatzierten verschärften sich: Tabellenführer FC Bayern präsentierte sich ein weiteres Mal in übermächtiger Spiellaune und ließ dem Gegner, in diesem Fall Jupp Heynckes’ Ex-Mannschaft aus Leverkusen, keine Chance. Werder Bremen feilte fleißig an seinem Image als Drama-King der Liga und Borussia Mönchengladbach, die Überraschungself bislang, feierte - wiederum überraschend, da das Ergebnis weitaus deutlicher hätte ausfallen müssen - den vierten 1:0-Erfolg. Dieses so unterschiedliche Trio baute eine nicht an einem Spieltag überbrückbare Lücke zum dicht gedrängten Hauptfeld auf.

Den Tabellenvierten, 1899 Hoffenheim, trennten lediglich drei Zähler von den auf Rang 13 platzierten Wolfsburgern. „Es ist letztendlich so wie mit kleinen Kindern: Man warnt und warnt und warnt und versucht, so ein gewisses Verhalten umzusetzen“, bemühte Holger Stanislawski ein Bild aus dem Familienalltag, um zu erklären, warum die Kraichgauer beim 1. FC Köln Lehrgeld zahlten. Dass der 2:0-Erfolg der konterstarken Gastgeber, die ihren ersten Heimsieg an Land zogen, verdient war, blieb unstrittig. Wolfsburg kam mittels eines in der Entstehung glücklichen Treffers zum knappen 1:0-Sieg gegen Kaiserslautern - und dem damit verbundenen Sprung ins Mittelfeld. Gästecoach Marco Kurz („Wir hatten nicht die Entschlossenheit, nicht den finalen Pass und nicht die Abschlussqualität …“) monierte die Schwäche der Lauterer Offensive, die aus dem Überzahlspiel (45., Rote Karte für Kyrgiakos) keinen Nutzen zog. Titelhalter Borussia Dortmund riss in der letzten Minute des Gastsspiels beim FSV Mainz die Kohlen aus dem Feuer und schob sich auf einen einstelligen Tabellenplatz vor (Rang 8), weil Piszczeks noch leicht abgefälschter Schuss zum 2:1 ins Tor der 05er hoppelte.

Ein besonderes Spiel stand für den FC Schalke an, nachdem Ralf Rangnick kurzfristig seine vorläufige Auszeit aus dem Profigeschäft antrat. Die "Knappen" siegten, und Interimscoach Seppo Eichkorn wusste, dass es hauptsächlich Schalkes guter Chancenverwertung zu danken war, dass man den SC Freiburg mit 4:2 bezwang. Auch Rodolfo Cardoso, der andere an diesem Spieltag eingesprungene Interimstrainer hatte Grund zur Freude. Unter seiner Regie konnte Bundesligadino HSV zum ersten Mal in der Saison drei Zähler auf einen Streich einsacken, und das auswärts beim VfB Stuttgart. „Ich glaube, das war die Wende …“, mutmaßte Cardoso. Vom letzten Tabellenplatz konnten sich die Hanseaten jedoch noch nicht lösen.

André Schulin

Bundesliga
- 7. Spieltag

Freitag, 23.09.2011
1:018'
1:151'
1:267'
Mercedes-Benz-Arena (Stuttgart) · Zuschauer: 55700 · Schiedsrichter: Felix Zwayer ( Berlin )
Samstag, 24.09.2011
1:033'
1:164'
1:290'
Opel Arena (Mainz) · Zuschauer: 34000 · Schiedsrichter: Michael Weiner
1:063'
Volkswagen Arena (Wolfsburg) · Zuschauer: 26800 · Schiedsrichter: Fynn Kohn
1:076'
Borussia-Park (Mönchengladbach) · Zuschauer: 51100 · Schiedsrichter: Knut Kircher
0:12'
1:134'
2:162'
4:175'
4:283'
VELTINS-Arena (Gelsenkirchen) · Zuschauer: 60500 · Schiedsrichter: Markus Wingenbach
1:05'
3:090'
Allianz Arena (München) · Zuschauer: 69000 · Schiedsrichter: Manuel Gräfe ( Berlin )
Sonntag, 25.09.2011
1:020'
2:064'
RheinEnergieStadion (Köln) · Zuschauer: 40000 · Schiedsrichter: Peter Sippel
1:123'
2:190'
Weserstadion (Bremen) · Zuschauer: 40800 · Schiedsrichter: Dr. Felix Brych ( München )

Ich kann mich hier nicht hinsetzen und sagen, dass ich mit Lena Gercke* Schluss mache, weil ich mit der nie zusammen war. Daher ist es schwierig, sich da ins Gespräch zu bringen. Das ist alles Utopie und in der Zukunft.

— Julian Nagelsmann zur Frage nach einem Wechsel zum FC Bayern