Dämpfer für Schalke

Vereitelte mit spektakulärer Aktion einen Gegentreffer: Radoslav Zabavnik
Trainerschelte in Wolfsburg und Gelsenkirchen, Trainerentlassung in Berlin. Hoffenheims neuer Coach erlebte einen zufriedenstellenden Einstand, derweil Stuttgarts Trainer das Ende einer langen Negativserie feierte.

Dass ein Sieg nicht automatisch mit einem Trainerlob garniert sein muss, bekamen Wolfsburgs Kicker nach dem 3:2-Heimerfolg über Freiburg zu spüren. „Wenn wir über die reden, die gut gespielt haben, sind wir schneller fertig“, zürnte Felix Magath. „Ich bin weder froh noch stolz über die Art und Weise, wie wir heute gewonnen haben. Wir haben Glück gehabt.“ Tabellarisch führten die „Wölfe“ jedenfalls jenes siegreiche Mittelfeldtrio an, das zwei Plätze gut machte und einen vorsichtigen Blick auf die Europa League-Ränge wagen durfte. Die zwei anderen „Aufsteiger“ waren der Hamburger SV, mit seinem verdienten 1:0-Auswärtssieg in Köln und der VfB Stuttgart, dessen 5:0-Demontage der Hertha das dünne Eis unter Coach Michael Skibbe zum Einbrechen brachte. Nach nur fünf Pflichtspielen - alles Niederlagen - musste der von den Berlinern beim türkischen Erstligisten Eskisehirspor aus dem Vertrag heraus gekaufte Skibbe seinen Koffer wieder packen. Als Interims-Nachfolger wurden die bei Hertha-Nachwuchsmannschaften tätigen Rene Tretschok und Ante Covic benannt; in den Medien tauchten die Namen Holger Stanislawski, Falko Götz und Wolfgang Sidka als Kandidaten für mögliche Dauerlösungen auf.

Markus Babbels Trainereinstand bei 1899 Hoffenheim konnte mit dem 1:1-Remis in Bremen als gelungen und, wie Babbel formulierte, als „Gerechtes Ergebnis“ bezeichnet werden. Das zweite 1:1-Unentschieden des Spieltags, zwischen dem FSV Mainz und Hannover, war der ebenfalls angebrachte Endstand eines attraktiven Spiels. Die torlose Punkteteilung zwischen Augsburg und Nürnberg konnte erst spät gefallen, als beide vom Abstieg bedrohten Teams energischer zur Sache gingen. Der Club war einem möglichen Erfolg näher.

Das Spitzenquartett hatte einen klaren Verlierer. Schalkes 0:3-Pleite in Mönchengladbach verärgerte Huub Stevens gar dermaßen, dass er seine Kritik in drastische Worte packte: „Wenn einige über den Platz laufen wie heute, dann sind sie es nicht wert, für Schalke zu spielen.“ Sehr sehenswert waren allemal die Treffer der Gastgeber, die S04 vom 3. Platz verdrängten. Tabellenführer Borussia Dortmund und die zweitplatzierten Bayern fuhren die Punkte auf unterschiedliche Weise ein. Der BVB errang letzten Endes einen 1:0-Arbeitssieg über die lediglich defensiv überzeugenden Leverkusener, während der gegenüber Kaiserslautern hoch überlegene FC Bayern (Marco Kurz: „Unter dem Strich waren wir chancenlos“) es versäumte, seine Torbilanz aufzufrischen. Somit blieb es beim durch Gomez und Müller zeitig hergestellten 2:0.

André Schulin

Bundesliga
- 21. Spieltag

Freitag, 10.02.2012
1:05'
1:111'
2:114'
2:238'
3:261'
Volkswagen Arena (Wolfsburg) · Zuschauer: 23100 · Schiedsrichter: Christian Dingert ( Gries )
Samstag, 11.02.2012
Weserstadion (Bremen) · Zuschauer: 39200 · Schiedsrichter: Michael Weiner
1:025'
2:028'
3:032'
4:041'
5:058'
Mercedes-Benz-Arena (Stuttgart) · Zuschauer: 45000 · Schiedsrichter: Deniz Aytekin ( Oberasbach )
1:045'
Signal Iduna Park (Dortmund) · Zuschauer: 80400 · Schiedsrichter: Roman Potemkin
1:190'
Opel Arena (Mainz) · Zuschauer: 30200 · Schiedsrichter: Felix Zwayer ( Berlin )
1:06'
2:030'
Allianz Arena (München) · Zuschauer: 69000 · Schiedsrichter: Markus Schmidt
1:02'
2:015'
3:032'
Borussia-Park (Mönchengladbach) · Zuschauer: 54100 · Schiedsrichter: Manuel Gräfe ( Berlin )
Sonntag, 12.02.2012
0:188'
RheinEnergieStadion (Köln) · Zuschauer: 46500 · Schiedsrichter: Florian Meyer ( Burgdorf )

Bei 16 Gegentoren schmerzt der Rücken, wenn ich die Bälle aus dem Netz hole.

— Andreas Köpke, Torhüter des 1. FC Nürnberg, 1993/94. Der ,,Club" stieg am Ende mit 55 Gegentoren ab.