Bayern besiegt, Dortmund dominant

Nach überstandener Verletzungspause wieder torgefährlich: Vedad Ibisevic
Titelhalter Borussia Dortmund kämpfte sich in beeindruckender Manier auf den zweiten Tabellenrang vor, derweil Spitzenreiter FC Bayern zwar stark spielte, sich auswärts jedoch den 96ern beugen musste. Der Hamburger SV gab die Rote Laterne ab.

Im Bundesligaduell der Europa League-Starter gegen die Champions League-Klubs zogen die Vertreter der Königsklasse in sehr intensiven Partien jeweils den Kürzeren. Schalke sorgte durch einen Treffer Farfans für Leverkusens zweite Heimniederlage, derweil die Erfolgsserie des FC Bayern in Hannovers AWD-Arena durchtrennt wurde. Die Tabellenführung der Münchner geriet dadurch noch nicht in Gefahr, dafür war der Vorsprung zu groß. Aber Manuel Neuers gegentorfreie Zeit endete nach 771 Minuten (drittbester Wert, nach Hildebrands 884 und Kahns 802 Minuten) und Titelverteidiger Borussia Dortmund kam auf drei Zähler heran. Die Schwarzgelben taten im Spiel gegen den 1. FC Köln so, als wären sie allein auf dem Platz - und die Domstädter ließen sich das gefallen. „Es bestand ein großer Unterschied zwischen beiden Mannschaften“, kommentierte FC-Coach Stale Solbakken das 0:5-Debakel seines Teams. Dem war nichts hinzuzufügen.

Dieter Hecking konnte es indes nicht unterdrücken, seinem Ärger bezüglich einer Spielszene Luft zu machen: „Das 1:1 war eine Frechheit, dass man da Elfmeter pfeift“, kritisierte er einen zu Unrecht gegebenen Handelfmeter. Die 2:2-Punkteteilung gegen Stuttgart empfand er als gerecht. Glücklich war das 1:1-Remis der Augsburger gegen Bremen, und auch die Berliner Hertha hatte angesichts des Spielverlaufs nichts dagegen, auf eigenem Platz gegen den FSV Mainz mit einem Punktgewinn abzuschneiden (Markus Babbel: „Ich bin froh, dass es beim 0:0 geblieben ist“). Das vierte Unentschieden des Spieltags bescherte dem neuen HSV-Coach Thorsten Fink einen zumindest nicht verunglückten Einstand. "Das war ein großer Schreck, so schnell ein Gegentor zu bekommen“, gab Fink seinen Gemütszustand preis, nachdem Mandzukic die Wolfsburger Gäste bereits in der 2. Minute in Führung gebracht hatte. „Auch die ersten Sekunden gehören zu einem Spiel“, fügte Felix Magath hinzu, und lobte anschließend seinen Schlussmann Diego Benaglio, der zwar Petrics Ausgleichstreffer nicht verhindern konnte, aber dem VfL das Remis rettete.

Die Hamburger konnten dank des Punktgewinns den letzten Platz verlassen, auf den nach seiner 0:1-Auswärtsniederlage in Kaiserslautern der SC Freiburg zurückfiel. Ein einziger Treffer, durch Vedad Ibisevic, entschied auch die Partie 1899 Hoffenheim gegen Borussia Mönchengladbach. „Wir hatten keine richtigen Torchancen“, brachte MG-Coach Lucien Favre das Problem seiner Mannschaft auf den Punkt. Der 2. Platz war nach dieser Niederlage futsch, doch blieben für die auf Rang 7 abgerutschten Borussen - abgesehen vom FC Bayern - alle höher platzierten Konkurrenten in Reichweite.

André Schulin

Bundesliga
- 10. Spieltag

Freitag, 21.10.2011
1:168'
WWK ARENA (Augsburg) · Zuschauer: 30700 · Schiedsrichter: Knut Kircher
Samstag, 22.10.2011
1:09'
Max-Morlock-Stadion (Nürnberg) · Zuschauer: 46500 · Schiedsrichter: Markus Wingenbach
1:075'
Fritz-Walter-Stadion (Kaiserslautern) · Zuschauer: 40700 · Schiedsrichter: Robert Hartmann
1:056'
WIRSOL Rhein-Neckar-Arena (Sinsheim) · Zuschauer: 30200 · Schiedsrichter: Christian Dingert ( Gries )
1:07'
2:025'
Signal Iduna Park (Dortmund) · Zuschauer: 80200 · Schiedsrichter: Dr. Felix Brych ( München )
1:156'
Volksparkstadion (Hamburg) · Zuschauer: 54400 · Schiedsrichter: Roman Potemkin
Sonntag, 23.10.2011
0:182'
BayArena (Leverkusen) · Zuschauer: 30200 · Schiedsrichter: Felix Zwayer ( Berlin )
2:050'
2:183'
AWD-Arena (Hannover) · Zuschauer: 49000 · Schiedsrichter: Manuel Gräfe ( Berlin )

Ein Tor muss her, soll es nach 90 Minuten nicht noch so stehen wie jetzt.

— Heribert Faßbender