Titelrennen wieder offen

Man habe keine spielerische, sondern nur eine Ergebniskrise werteten Spieler und Funktionäre Real Madrids den Verfall des einst satten Punkte-Vorsprungs vor Barca ab. Eto´o traf drei Mal für den Real-Verfolger. Villarreal sicherte seine Stellung als unangefochtener Dritter der Primera Division mit einem Auswärtssieg.

Mit einem wertvollen 2:1-Auswärtssieg bei Athletic Bilbao schuf sich der drittplatzierte FC Villarreal drei Tage nach dem Uefa-Cup-Aus (gegen Zenit St. Petersburg) ein Sieben-Punkte-Polster zu Rang 5 und untermauerte somit nachhaltig seine Champions-League-Ambitionen. Der Erfolg war allerdings erst nach einer deutlichen Steigerung in der zweiten Halbzeit möglich, in der die Gelben dominierten. Bilbao überzeugte lediglich in der ersten Viertelstunde. Llorentes Tor brachte die frühe Führung (4.), deren möglichen Ausbau die abstiegsbedrohten Gastgeber jedoch verpassten.

Von Real Saragossa ließ sich der FC Sevilla seine Erfolgsserie (13 Punkte aus den letzten fünf Spielen) nicht zerstören. Die Gäste mischten sogar unfreiwillig mit, da Ayala (43.) und (51., Diogo) als Eigentorschützen bei den Treffern drei und vier fungierten. Den 5:0-Schlusspunkt einer einseitigen Begegnung setzte Keita in der 69. Minute. Zu diesem Zeitpunkt waren die Gäste bereits zahlenmäßig reduziert, da Diogo wegen eines rüden Einsteigens gegen Capel die Rote Karte bekam (55.).

Keine Rote Karte, wohl aber Alarmstufe Rot war bei Real Madrid angesagt. Der einst so komfortable Vorsprung von acht Zählern in der Meisterschaft gegenüber dem FC Barcelona schmolz auf zwei magere Punkte zusammen. Auslöser der Heimpleite im Derby gegen den FC Getafe war eine kuriose Situation aus der 64. Minute. Auf Zuspiel von Raúl traf Robben zur vermeintlichen Führung der Gastgeber und etliche Real-Akteure rannten, da der Schiri „Treffer“ anzeigte, zum Feiern in Richtung Eckfahne. Dann bemerkte der Unparteiische seinen Linienrichter, der Abseits anzeigte, und nahm den Treffer zurück. Getafes Keeper erfasste die Situation schnell, spielte den Ball zu Casquero, der auf Uche weiterleitete - und bevor der Großteil der Heimelf auf die veränderte Lage reagieren konnte lag man 0:1 hinten, anstatt 1:0 zu führen. Der Schock saß offensichtlich so tief, dass in der Restspielzeit keine hochprozentige Ausgleichschance mehr erspielt wurde.

Die Initiative gehörte bereits in der ersten Spielhälfte dem FC Barcelona, der Schlusslicht Levante UD mit der geballten Sturmpower von Ronaldinho, Iniesta, Messi und Eto’o konfrontierte. Dennoch ließ das Resultat von 2:1 zum Pausenpfiff noch Möglichkeiten für beide Teams offen. Ein Handspiel Zambrottas hatte Levante eine Elfmeterchance geboten, die Riga erfolgreich nutzte. Nach Wiederanpfiff ging der Underdog jedoch im Angriffsspiel der Katalanen unter. Eto’o war nicht mehr zu halten und zeigte den Leistungsunterschied beider Kontrahenten mit seinem Hattrick (57., 63. und 88.) zum 5:1-Endstand auf.

André Schulin