Barca ohne Leidenschaft

Die beiden führenden Klubs bestanden nach wechselvollen Spielverläufen ihre Prüfungen auf eigenem Platz und schufen eine kleine Lücke zum FC Barcelona, dessen schwächliche Vorstellung beim FC Getafe in eine Niederlage mündete. La Coruna scheiterte gegen Santander an der Chancenverwertung.

Der schlaffe Auswärtsauftritt des FC Barcelona beim FC Getafe wurde zurecht mit einer 1:0-Pausenführung der Gastgeber quittiert. Barcas Paradesturm mit Henry, Ronaldinho und Messi enttäuschte und bekam auch nichts auf die Reihe, als Getafe sich in der zweiten Hälfte zurückzog. Rijkaard wechselte schließlich Ronaldinho und Messi aus, doch besser wurde es nicht - im Gegenteil. Der für Thuram ins Spiel gebrachte Zambrotta handelte sich eine Rote Karte ein (85.) und Albin machte in der 90. Minute Getafes 2:0-Sieg perfekt.

Vorne hui, hinten pfui - Real Madrid hatte im Heimspiel gegen RCD Mallorca seine Stärken eindeutig in der Offensive, derweil die Abwehr mehrfach kräftig durchgeschüttelt wurde. Immerhin kamen die Zuschauer auf ihre Kosten und durften einen 4:3-Sieg feiern, der nach spannendem Spielverlauf zustande kam und bis zur letzten Minute keinesfalls gesichert schien. Mallorca nutzte seine Möglichkeiten aus, scheiterte aber letztendlich an Reals Robinho (zwei Treffer, eine Torvorlage), dem besten Mann auf dem Platz.

Mit einem ebenfalls torreichen Sieg festigte der FC Villarreal den zweiten Platz in der Tabelle. Auch in diesem Spiel konnten die Gäste, die Kicker des FC Sevilla, zwischenzeitlich eine Führung hinlegen. Und das, obwohl sie eine Halbzeit lang zu zehnt auskommen mussten (Gelb-Rote Karte für Alves wg. Handspiels). Eine halbe Stunde lang führten beide Teams nur behäbigen, auf Sicherheit ausgerichteten Fußball vor, bis Francos erster Treffer zum 1:0 für Villarreal die Fesseln löste. Ein von Fernandez verwandelter Foulelfmeter bescherte den Gastgebern in der 85. Minute den lange umkämpften 3:2-Erfolg.

Racing Santander konnte als einzige Gastmannschaft drei Punkte einsammeln und wahrte damit die Nähe zu den Uefa-Cup-Plätzen. Den Spielverlauf spiegelte der 1:0-Sieg (69., Tchite) wahrlich nicht wider, doch Deportivo La Coruna, das nach Torchancen gemessen weit voraus war und Santander zeitweilig einschnürte, fehlte einfach das Zielwasser. Und kamen die Gastgeber doch einmal gefährlich zum Abschluss, wehrte Santanders Schlussmann Antonio Tono in Klassemanier ab.

André Schulin