Später Lohn für Barcas Anrennen

Nach zehn ungeschlagenen Spielen (neun Siege) erwischte es Real Madrid beim Neuling UD Almeria. Auf den letzten Drücker konnten die zweitplatzierten Barca-Kicker Reals Ausrutscher noch nutzen, den Rückstand auf sechs Zähler zu reduzieren. Sevillas Torjäger Luis Fabiano (16 Saisontore) bescherte seinem Team drei Zähler.

Der 2:1-Auswärtserfolg des FC Sevilla bei Recreativo Huelva war die torreichste Begegnung des 22. Spieltages. Sevilla brauchte die drei Punkte dringend, um nicht noch weiter hinter die internationalen Startplätze zurückzufallen, derweil Recreativo die Abstiegsangst im Nacken hatte. Der Spielverlauf stellte sich weitgehend dermaßen dar, dass die Gastgeber die Feldvorteile für sich verbuchten, während Sevilla die gefährlicheren Aktionen produzierte. Mit dem aktuell besten Torjäger der Liga in Reihen, Luis Fabiano, behielt Sevilla das bessere Ende für sich. Fabiano schlug zweimal zu (45. und 84.); Beto konnte lediglich Huelvas Anschlusstreffer entgegensetzen (89.).

Fußball minderer Qualität mussten die Besucher des Spiels Real Betis gegen Deportivo La Coruna ertragen. Deportivo hatte ein wenig mehr Zug zum gegnerischen Tor zu bieten, zog deshalb verdient als Sieger von dannen. Pablo Amo markierte in der 35. Minute den Siegtreffer. Betis-Schlussmann Ricardo war bester Mann der Gastgeber; er vereitelte eine Großchance von Filipe (74.) und wehrte drei Minuten später einen von Rodriguez getretenen Foulelfmeter ab - genutzt hatte es letztendlich nichts.

Aufhorchen ließ, nach zehn ungeschlagenen Partien in Serie, Real Madrids 0:2-Niederlage bei UD Almeria. Geschickt nutzte Trainer Bernd Schuster die Pleite und bezeichnete sie als „perfekten Moment“ für einen Weckruf an die Mannschaft. Juanito (16.) und Negredo (47., Foulefmeter, nachdem er von Cannavaro im Sechzehner umgeschubst wurde) trafen für den Aufsteiger, der sich auf Torwart Diego Alves verlassen konnte, als Real im zweiten Durchgang Druck machte.

An der Berechtigung des Sieges der Gastgeber gab es keinen Zweifel - wohl aber lange Zeit am Erfolg überhaupt. Der FC Barcelona hatte das Spiel gegen CA Osasuna quasi von vorne bis hinten im Griff, nur der erlösende Treffer wollte einfach nicht fallen. Hinter einer geballten Defensiv-Formation hielt Torwart Ricardo die Gäste mit sicherem Stellungsspiel und gekonnten Paraden auf Remis-Kurs, bis der für Deco in der 82. Minute eingewechselte Xavi den Bann kurz vor Ablauf der offiziellen Spielzeit brach (88.). Giovanis Schuss konnte Ricardo noch abwehren, der Nachschuss von Xavi aber saß.

André Schulin