Scudetto entschieden

Die Meisterschaft wurde entschieden, aber für die drei Europapokalplätze von Rang drei bis fünf blieben noch vier Aspiranten im Rennen (Udinese, Lazio, Neapel, Inter). Udinese hatte allerdings schon ausreichend Punkte, um nicht mehr hinter Rang fünf zurückzufallen. Cesena und Novara standen bereits als erste Absteiger fest - Lecces Heimniederlage gegen Florenz machte die Apulier zum aussichtsreichen dritten Kandidaten.

Am vorletzten Spieltag entschied sich der Titelkampf in der Serie A. Tabellenführer Juventus Turin legte mit seinem 2:0-Auswärtssieg bei Cagliari Calcio den Grundstein zur vorzeitigen Entscheidung, Inter Mailand besorgte mit dem 4:2-Erfolg über Juve-Verfolger AC Mailand, der damit vier Zähler hinter die Turiner zurückfiel, den Rest. „Hochachtung vor Milan. Wir haben uns gegen ein extrem starkes Team durchgesetzt“, schickte Antonio Conte eine Respektsbekundung an den Konkurrenten. „Der wievielte Scudetto das ist? Mein erster als Trainer …“, strahlte Conte. Offiziell wäre es der 28. Titelerfolg, da die Meisterschaften der Saisons 2004/05 und 2005/06 aberkannt wurden. „Jetzt wollen wir auch versuchen, die Saison ungeschlagen zu beenden“, gab Conte als Vorgabe für das letzte Spiel, gegen Bergamo, an.

Die 0:2-Niederlage beim FC Bologna kam den SSC Neapel teuer zu stehen. Das Team von Trainer Walter Mazzarri fiel vom 3. auf den 5. Rang zurück und musste um das Erreichen eines internationalen Startplatzes bangen, da Inter sich auf Augenhöhe heran schob (beide 58 Punkte). Zudem zogen Lazio Rom (59) - mit dem Comeback Miroslav Kloses 2:0-Sieger bei Atalanta Bergamo - und Udinese Calcio (61) an Napoli vorbei. Udinese durfte nach seinem 2:0-Erfolg über den FC Genua einen gesicherten Europapokalplatz feiern, aufgrund des direkten Duells der Verfolger Lazio und Inter am letzten Spieltag. Sehr kritisch blieb am Tabellenende die Situation für US Lecce. Ein Sieg gegen den AC Florenz hätte den Klub aus der Region Apulien zur Punktgleichheit mit dem FC Genua verholfen und vor dem abschließenden Spieltag ein Kopf-an-Kopf-Rennen ermöglicht. Cercis Treffer aus der 35. Minute, als der Gästestürmer - im Abseits stehend - auf der linken Seite völlig frei durchstarten konnte und Lecces Schlussmann Benassi mit einem Schuss ins kurze Eck überwand, vereitelte diese große Chance. Lecces Anrennen in der zweiten Halbzeit blieb erfolglos.

André Schulin