Lazio ohne Biss

Die Serie A stieg mit teilweise deftigen Resultaten ins neue Jahr ein: Lazio kassierte eine schmerzhafte Abfuhr in Siena, Palermos Heimstärke wurde erneut erschüttert und Inter feierte seinen bislang höchsten Saisonerfolg.

Die punktgleiche Doppelspitze der Liga gab sich keine Blöße. Juventus Turin nahm dank Matris Treffer aus der 28. Minute drei Zähler aus Lecce mit, während der AC Mailand seine Punkte im Auswärtsspiel bei Atalanta Bergamo einsammelte. Ibrahimovic per Foulelfmeter (22.) und Boateng (82.), der von der Vorarbeit des Schweden profitierte, trafen für Milan. Lazio Rom, der Tabellenvierte, knickte jedoch beim AC Siena übel ein und fiel sieben Zähler hinter die Spitze zurück. Das lethargische Abwehrverhalten der Römer ermöglichte Siena zahlreiche gefährliche Vorstöße, die durch Destro bereits in der 12. Minute erstmals zum Erfolg führten. Zwei von Calaio verwandelte Foulelfmeter der Gastgeber (35. und 45.) sowie die Rote Karte gegen Lazio-Keeper Bizzarri (45.) stellten bereits vor der Pause die Weichen auf Sieg für Siena. Ein Kopfballtreffer durch Destro zum 4:0-Endstand (81.) besiegelte den allemal in dieser Deutlichkeit unerwarteten Erfolg des dem hinteren Bereich der Liga zugehörigen Teams von Trainer Giuseppe Sannino.

Dank seiner Heimstärke (sechs Siege in den ersten sechs Spielen) platzierte sich US Palermo bislang in der oberen Tabellenhälfte. Nachdem jedoch am 15. Spieltag gegen AC Cesena erstmals der Schuss nach hinten losging (0:1), folgte gegen den SSC Neapel die nächste Pleite. Mit 1:3 steckten die Sizilianer eine bittere, aber verdiente Pleite ein, die mit dem Absturz auf Rang 11 zur bis hierhin schlechtesten Platzierung führte. Gästecoach Walter Mazzarri hingegen nahm den Erfolg zum Anlass, sein Team anzuspornen. „Wir haben in den letzten zwei Jahren eine atemberaubende Entwicklung genommen. Jetzt gilt es, den nächsten Schritt nach vorn zu machen“. Inter Mailands eindeutiger 5:0-Kantersieg gegen den FC Parma war ein weiterer Schritt für Claudio Ranieris Team, an die gewohnte, obere Tabellenregion anzuknüpfen. Da die letzten Gegner jedoch nicht zur stärksten Kategorie zählen, wird erst der anstehende Vergleich mit dem Lokalrivalen Milan Aufschluss über Inters Konkurrenzfähigkeit im Kampf um die Topplatzierungen geben.

André Schulin