Katastrophales Milan

Vergleichbar deutlich hatte Milan seit ewigen Zeiten (zuletzt 1974, 1:5) nicht gegen den Lokalrivalen Inter verloren - und das 0:4-Ergebnis war berechtigt. Juve mischte sich dank Diegos Soli zwischen die beiden genuesischen Klubs an der Tabellenspitze.

Welch ein Absturz: Zum Saisonstart (in Siena) erweckte der AC Mailand noch den Eindruck, den personellen Umbruch halbwegs gut verdaut zu haben, da riss der Vergleich mit dem Lokalrivalen Inter Mailand die fragile Fassade ein. Mit 0:4 kam Milan unter die Räder, präsentierte sich behäbig, disziplinlos (40., Gelb-Rot für Gattuso) und schlichtweg chancenlos gegen eine Inter-Truppe, die eine gehörige Portion Dynamik und Spielfreude auszeichnete. Den neuen Tabellenführer Sampdoria Genua, der den Ortsrivalen FC Genua (1:0 bei Atalanta Bergamo) an der Spitze beerbte, zeichnete im Heimspiel gegen Udinese Calcio vor allem eine hohe Effizienz aus. 3:1 gewann die Mannschaft von Trainer Luigi Del Neri gegen Udinese Calcio, obwohl die Gäste mehr Spielanteile (53,7%) verbuchten.

Zur harten Bruchlandung wurden die ersten beiden Spiele für den AS Rom. Der 2:3-Niederlage beim FC Genua folgte eine 1:3-Heimpleite gegen Juventus Turin. Im Trikot der Juvenilen avancierte Neuzugang Diego zum großen Triumphator. Der Ex-Bremer schoss zwei Tore, bei denen er seine individuelle Klasse ausspielen und -leben konnte. Beim 1:0-Führungstreffer überquerte er das halbe Spielfeld mit dem Ball am Fuß, bevor er per Außenrist verwandelte (25.). Beim zweiten Tor, zum zwischenzeitlichen 2:1 (68.), zog er sein Solo lediglich im Sechzehner der Roma ab. Aufgrund der vielen Gegentreffer wurde die Roma hinter die ebenfalls noch punktlosen Teams Catania Calcio (1:3 gegen Siena), Chievo Verona (1:2 gegen Lazio) und Atalanta Bergamo auf den letzten Platz zurückgeworfen. Die einzige Nullnummer des Spieltages war bei der Begegnung AS Bari gegen FC Bologna zu registrieren. Für beide Mannschaften war es das zweite Remis im zweiten Spiel - den Mittelfeldrang 12 teilten sie sich, da auch ihr jeweils erstes Spiel (1:1) keine Unterschiede auswies.

André Schulin