Bochum und Nürnberg die Gewinner im Liga-Souterrain

Mit einem spektakulären Führungstreffer erfolgreich: Marcelinho
Der VfL Bochum verkürzte die Distanz zu einem Nichtabstiegsplatz auf drei Zähler, derweil Rostocks 0:3-Niederlage in Nürnberg den Hanseaten einen deftigen Rückschlag verpasste. Im Topspiel setzte sich Stuttgart klar gegen Schalke durch, was dem gegen Gladbach erfolgreichen FC Bayern zu einem Drei-Punkte-Polster zu den Knappen verhalf.

Nach der Blitztrennung von Kurt Jara saß beim Gastspiel in Bielefeld erstmals Hans-Werner Moser auf der Bank der Lauterer und der hatte zwei Mal Grund, jubelnd aufzuspringen. Durch Treffer von Jancker und Halil Altintop - in beiden Fällen kamen die Vorlagen von Bielefelder Abwehrspielern - entschieden die Pfälzer dieses Mittelfeldduell für sich. Im Spiel VfL Bochum gegen Hannover 96 kam einer unglücklichen Abwehraktion ebenfalls entscheidende Bedeutung zu: Maltritz köpfte nach einer Preuß-Flanke in Richtung 96-Gehäuse. Cherundolo versuchte, ebenfalls per Kopf, das Leder aus der Gefahrenzone zu bringen. Doch die Aktion misslang. Die Kugel fiel, unhaltbar für den auf dem falschen Fuß erwischten Enke, zum 1:0-Siegtreffer des VfL ins Netz. Bochums Chancen auf den Klassenerhalt stiegen durch diesen Erfolg beträchtlich, denn die Konkurrenz ließ Federn. Rostock fing sich in der zweiten Halbzeit drei Gegentreffer im bis dahin offenen Spiel in Nürnberg ein. Der Abstand zum rettenden Platz 15 vergrößerte sich für die Hansa-Kicker damit wieder auf sechs Zähler. Der Club hingegen landete mit dem ersten Heimsieg im Jahr 2005 einen kleinen Befreiungsschlag. Das arg strapazierte Polster zu den Abstiegsrängen vergrößerte sich auf fünf Punkte. "Wir haben mal kein Standardtor gekriegt, sondern eines gemacht", wies Trainer Wolfgang Wolf auf eine weitere Besonderheit hin. Tiefer in den Schlamassel gerieten Mainz und Mönchengladbach. Die 05er vergaben gegen Wolfsburg mehrfach eine mögliche Führung und kassierten eine vermeidbare 0:2-Heimschlappe. Gladbach konnte sich seiner Führung in München kaum erfreuen, da war sie schon wieder dahin und dem Schlussspurt der Gastgeber hatten die Fohlen nichts entgegenzusetzen.

Bayerns 2:1-Sieg wurde durch die 0:3-Niederlage der Schalker beim VfB Stuttgart noch aufgewertet. Neben dem klar besseren Torverhältnis setzte sich der Rekordmeister nach wochenlangem Kopf-an-Kopf-Rennen drei Punkte ab. Stuttgart, dank eines Dreierpacks von Kuranyi gegen die enttäuschenden Knappen erfolgreich, feierte den fünften Sieg in Folge. Werder Bremen setzte sich im Nordklassiker beim Hamburger SV mit 2:1 durch und verteidigte Platz vier. Hertha BSC landete ebenfalls einen fürs internationale Geschäft wichtigen Dreier beim 3:1 gegen den SC Freiburg. Sehenswert der 1:0-Führungstreffer durch Marcelinho - eine aus dem Mittelkreis abgefeuerte Bogenlampe, an die der überraschte Golz nicht mehr herankam. Herthas Spielmacher widmete den Treffer seinem Kapitän Arne Friedrich, mit dem er unlängst noch gerauft hatte. Dass sich Borussia Dortmunds Elf nach dem Finanzdebakel des Vereins zusammengerauft hat, wurde durch den dritten Sieg der Schwarz-Gelben hintereinander deutlich. Das Van-Marwijk-Team schlug nach dem HSV und Hertha nun auch mit Leverkusen den dritten Klub, der aufs internationale Geschäft spekuliert. Besser als auf Rang acht waren die Borussen in der Saison noch nicht platziert.

Bundesliga
- 28. Spieltag

Samstag, 09.04.2005
0:164'
0:278'
Zuschauer: 20300 · Schiedsrichter: Fynn Kohn
1:015'
2:047'
3:063'
Zuschauer: 48600 · Schiedsrichter: Wolfgang Stark ( Landshut )
0:18'
Volksparkstadion (Hamburg) · Zuschauer: 55500 · Schiedsrichter: Florian Meyer ( Burgdorf )
2:173'
3:189'
Olympiastadion (Berlin) · Zuschauer: 33300 · Schiedsrichter: Hermann Albrecht
Zuschauer: 22500 · Schiedsrichter: Dr. Markus Merk ( Kaiserslautern )
Vonovia Ruhrstadion (Bochum) · Zuschauer: 23800 · Schiedsrichter: Dr. Franz-Xaver Wack
0:166'
2:184'
Olympiastadion (München) · Zuschauer: 63000 · Schiedsrichter: Manuel Gräfe ( Berlin )
Sonntag, 10.04.2005
1:059'
2:068'
3:088'
Zuschauer: 32800 · Schiedsrichter: Lutz Michael Fröhlich
0:16'
0:224'
Zuschauer: 21400 · Schiedsrichter: Michael Weiner

Wir haben früher jedes Champions-League-Tor nachgespielt, jetzt mach ich es selbst.

— Kai Havertz, FC Chelsea, zu seinem Siegtor im Champions-League-Finale 2021.