Führungswechsel

Traf zur Tabellenführung: Peer Kluge
Am 23. Spieltag unterlag Braunschweig 1860 und somit holte sich Hertha mit einem Sieg über Lautern erstmals Platz eins. Dahinter blieb es weiter eng, beste Karten hatte nun Köln. Überraschend deutlich gewann St. Pauli gegen Frankfurt; Cottbus, Ingolstadt und Aalen holten gegen Abstiegskandidaten jeweils nur einen Punkt. Keinen Sieger gab es auch zwischen Bochum und Duisburg, Paderborn dagegen schlug Sandhausen.

Ausgerechnet der „Löwenkonkurrenz“ gelang es, Eintracht Braunschweig die ersten Heimniederlage seit November 2011 zuzufügen. Dabei hatte der Tabellenführer gegen den TSV 1860 München (nach Startschwierigkeiten in der ersten Halbzeit) den zweiten Abschnitt besser begonnen: Nach Flanke von Reichel war es Kumbela, der zu seinem 14. Saisontor einköpfte (56.). Doch der BTSV verpasste es nachzulegen, 1860 blieb im Spiel und kam durch Friend zum Ausgleich (77.). In einer umkämpften Schlussphase drehte Lauth die Begegnung gar (85.) und die Eintracht stand kurz davor, zum ersten Mal seit dem zweiten Spieltag Platz eins abgeben zu müssen. Den Platz an der Sonne holte sich dann am Montagabend Hertha BSC, das im Topspiel den 1. FC Kaiserslautern schlug. Es dauerte nur drei Minuten, bis sich Ronny die große Chance zur Berliner Führung bot, doch der Brasilianer scheiterte vom Elfmeterpunkt an Sippel. Auch danach war die Hertha das dominierende Team, Lautern war in der Defensive gebunden und setzte kaum Offensivakzente. Erschwerend hinzu kam die Tatsache, dass die „Roten Teufel“ ab der 33. Minute in Unterzahl agierten, weil Baumjohann nach einem groben Foulspiel frühzeitig duschen gehen musste. In Halbzeit zwei änderte sich daran kaum etwas und so war es wenig überraschend, dass Berlin in der 68. Minute durch Kluge in Führung ging. Mit dem 1:0 im Rücken ließ die „Alte Dame“ nichts mehr anbrennen, behielt die drei Punkte im Olympiastadion und durfte sich zudem über die Tabellenführung freuen.

Hinter dem Spitzentrio machte vor allem der 1. FC Köln weiter Druck auf den Relegationsplatz. Die „Geißböcke“ schlugen Union Berlin mit 2:0 und rückten damit auf Rang vier vor. Die „Eisernen“ stellten die Stanislawski-Elf vor wenig Probleme, McKenna (18.) und Maierhofer (52.) sorgten für drei Punkte. Damit zogen sowohl Köln als auch München am FSV Frankfurt vorbei. Die Hessen zeigten beim FC St. Pauli einen äußerst uninspirierten Auftritt und hatten am Ende mit 0:3 das Nachsehen. Die Hamburger dagegen spielten, als hätten sie nie in einer Krise gesteckt und vor allem der Dreifachtorschütze Oczipka (28., 52., 76.) erwischte einen Sahnetag. Immerhin ein wenig besser erging es der Konkurrenz, auch wenn Energie Cottbus, der VfR Aalen und der FC Ingolstadt mit ihren jeweiligen Remis sicher nicht zufrieden waren. Cottbus lief gegen Jahn Regensburg zunächst lange einem Rückstand hinterher, nachdem Carlinhos den Aufsteiger früh für einen engagierten Auftritt belohnt hatte (17.). Bei Energie stotterte der Motor lange, bis Schulze zum 1:1 abstaubte (65.). Die Lausitzer warfen nun alles nach vorne und gingen mit großem Einsatz zu Werke, Börner übertrieb dies, sah in der 89. Minute glatt Rot und es blieb beim 1:1. Mit dem gleichen Ergebnis trennte sich Aalen vom FC Erzgebirge Aue und auch hier lag der Favorit zunächst zurück (Hensel, 10.). Danach fing sich der VfR, Aue blieb aber durch Konter gefährlich. Nachdem er im ersten Durchgang noch Pfosten und Latte getroffen hatte, traf Klauß in der 62. Minute dann auch in die Maschen, mehr als der Ausgleich wollte Aalen in einer mäßigen Partie aber nicht mehr gelingen. Wenig überzeugend war auch der Auftritt Ingolstadts, das gegen Dynamo Dresden zwar in Führung ging (Hartmann, 14.), danach aber das Heft des Handelns aus der Hand gab. Den Sachsen fehlten zwar zumeist die spielerischen Mittel, sie waren aber kämpferisch stark und kamen sieben Minuten vor dem Ende durch Ouali zum verdienten Ausgleich.

Als Gewinner in der Verfolgergruppe durfte sich auch dank dieser Ergebnisse der SC Paderborn fühlen, der beim SV Sandhausen mit 3:1 gewann und sich von Rang elf auf Platz sieben schob. Der SVS hatte zwar stark begonnen und früh das 1:0 erzielt (Löning, 5.), gegen Ende der ersten Hälfte wurde der SCP dann aber stärker. Nach dem Seitenwechsel war es dann auch so weit und innerhalb von nur zehn Minuten drehte Paderborn das Spiel (Brückner, 56., Vrancic, 66.). Sandhausen bäumte sich nur kurz noch einmal auf, doch spätestens mit dem Treffer von Hofmann (90.) war die Begegnung endgültig entschieden. Beim Duell zwischen dem VfL Bochum und dem MSV Duisburg hatten beide Teams die Chance, sich mit einem Sieg weiter von den Abstiegsrängen abzusetzen. Entsprechend umkämpft war die Partie, in der Exlager die „Zebras“ in der 37. Minute in Front brachte. Nach dem Seitenwechsel schlug Bochum durch Sinkiewicz (51.) und Kramer (56.) zurück und träumte lange vom Sieg, aber Perthel sicherte Duisburg in der 89. Minute mit dem 2:2 immerhin einen Punkt.

2. Bundesliga
- 23. Spieltag

Freitag, 22.02.2013
0:137'
2:156'
2:289'
Vonovia Ruhrstadion (Bochum) · Zuschauer: 14100 · Schiedsrichter: Dr. Felix Brych ( München )
1:010'
1:162'
Sparkassen Erzgebirgsstadion (Aue) · Zuschauer: 5500 · Schiedsrichter: Sascha Stegemann
1:028'
2:052'
3:076'
Millerntor-Stadion (Hamburg - Sankt Pauli) · Zuschauer: 26400 · Schiedsrichter: Robert Kempter
Samstag, 23.02.2013
1:014'
1:183'
Audi Sportpark (Ingolstadt) · Zuschauer: 6300 · Schiedsrichter: Christian Fischer
RheinEnergieStadion (Köln) · Zuschauer: 42000 · Schiedsrichter: Frank Willenborg
Sonntag, 24.02.2013
0:117'
1:165'
Stadion der Freundschaft (Cottbus) · Zuschauer: 6500 · Schiedsrichter: Markus Schmidt
1:05'
1:156'
1:266'
1:390'
BWT-Stadion am Hardtwald (Sandhausen) · Zuschauer: 2300 · Schiedsrichter: Amir Osmanagic
1:285'
Eintracht-Stadion (Braunschweig) · Zuschauer: 20500 · Schiedsrichter: Fynn Kohn
Montag, 25.02.2013
1:068'
Olympiastadion (Berlin) · Zuschauer: 37300 · Schiedsrichter: Tobias Welz ( Wiesbaden )

Es scheint, als ob ich ein erzkonservativer Bock bin.

— Christian Streich