Schwächelnde Favoriten

Für Braunschweig der Matchwinner: Marc Pfitzner
Mit Hertha, Union, Köln und St. Pauli waren nach dem zweiten Spieltag gleich vier Aufstiegskandidaten in der unteren Tabellenhälfte zu finden. Leidglich Kaiserslautern, München und Paderborn wurden den Vorschusslorbeeren mit Abstrichen gerecht, ganz vorne positionierte sich jedoch überraschend der Vorjahresaufsteiger aus Braunschweig.

Als einziges Team noch ohne Punktverlust und Gegentor erklomm Eintracht Braunschweig am zweiten Spieltag die Tabellenspitze. Nach dem Auftaktsieg über den 1. FC Köln gelang den Löwen nun ein 1:0-Sieg bei Union Berlin, Pfitzner traf vom Elfmeterpunkt (40.). Die Hauptstädter waren zwar über weite Strecken die bessere Mannschaft, scheiterten jedoch ein ums andere Mal am starken Torhüter Davari. Rang eins hätte auch der TSV 1860 München gerne übernommen, die Elf von Trainer Maurer kam im Montagsspiel gegen Dynamo Dresden jedoch nicht über ein 2:2 hinaus. Lauth hatte seine Farben zwar in Führung gebracht (18.), doch Poté glich noch vor der Halbzeitpause aus (38.). Ein Eigentor von Wojtkowiak brachte Dresden auf die Siegerstraße (64.), doch nur knapp zehn Minuten später sorgte Bierofka für den 2:2-Endstand. Ebenfalls vier Tore fielen in der Begegnung zwischen dem SC Paderborn 07 und dem VfL Bochum, allerdings nur auf einer Seite. Völlig verdient deklassierte der SCP die Gäste und setzte sich somit auf Rang zwei. Im einseitigen Westfalen-Duell machte vor allem Vrancic mit zwei Treffern auf sich aufmerksam (24., 50.), die weiteren Tore erzielten Meha (40.) und Yilmaz (82.). Ähnlich deutlich gewann Energie Cottbus gegen den FC Erzgebirge Aue. Ein Doppelpack von Adlung (22., 33.) sowie das bereits dritte Saisontor von Neuzugang Sanogo (54.) ließen am Ende ein klares 3:0 zu Buche stehen. Die Lausitzer übernahmen Rang drei, während der Saisonstart für Aue mit nur einem erspielten Punkt eher mäßig verlief. Nicht besser präsentierte sich Hertha BSC. Der Bundesligaabsteiger unterlag dem FSV Frankfurt mit 1:3 und musste das Projekt „direkter Wiederaufstieg“ von den unteren Tabellenplätzen starten. Dabei hatte die „Alte Dame“ sogar in Führung gelegen (Ben-Hatira, 40.), schwächte sich nach dem Seitenwechsel jedoch selbst. Nach einer unglücklichen Rettungstat musste Hertha-Keeper Burchert frühzeitig duschen gehen, den fälligen Strafstoß verwandelte Schlicke zum Ausgleich (51.). Nun in Überzahl wurde Frankfurt mutiger, Leckie drehte nach 63 Minuten das Spiel. Die Berliner hatten dem nichts mehr entgegenzusetzen und in der Nachspielzeit gelang Verhoek gar ein dritter Treffer für die Möhlmann-Elf.

Wie die Hertha war auch der 1. FC Köln als großer Aufstiegsfavorit in die neue Saison gegangen. Doch die Domstädter starteten ebenfalls schlecht und kamen nach einer Auftaktniederlage am zweiten Spieltag nicht über ein 1:1 gegen den SV Sandhausen hinaus. Per Foulelfmeter hatte Bröker Köln in Führung gebracht (63.), doch da die Mannschaft von Trainer Stanislawski nicht nachlegte, blieb Sandhausen im Spiel. Nur Augenblicke vor dem Abpfiff traf Dorn zum Ausgleich für den Aufsteiger und belohnte seine Elf für ihren Kampfgeist. Rehabilitieren konnte sich dagegen der 1. FC Kaiserslautern. Mit 2:1 schlugen die „Roten Teufel“ den VfR Aalen und holten den Aufsteiger nach seinem fulminanten Auftaktsieg in Duisburg wieder zurück auf den Boden der Tatsachen. Zwei Strafstöße mussten zunächst für Änderungen auf der Anzeigentafel herhalten. Erst traf Bunjaku nach einem Foul an ihm selbst für den FCK vom Punkt (17.), dann glich Dausch per Handelfmeter aus. Lauterns Neuzugang Bunjaku verstand sich prächtig mit dem ebenfalls neu hinzugekommenen Idrissou. Auf Vorlage seines Sturmpartners traf der Schweizer kurz vor der Pause zum entscheidenden 2:1 (44.). Stotternd verlief dagegen weiter der Saisonstart des FC St. Pauli, der gegen den FC Ingolstadt nur 1:1 spielte. In einer mäßigen Partie fielen die Treffer im Abstand von nur wenigen Sekunden (Eigler, 55., Mohr, 56.), wohl zum Leidwesen der Zuschauer in Hamburg, die ansonsten nur wenige Highlights zu sehen bekamen. Gänzlich ohne Punkt blieb nach dem zweiten Spieltag nur noch der MSV Duisburg. Nach dem 1:4-Debakel gegen Aalen verloren die „Zebras“ auch beim zweiten Aufsteiger. Gegen Jahn Regensburg trat Duisburg zwar kampfstark auf, schnitt sich jedoch gleich zweimal ins eigene Fleisch. Erst war der Arbeitstag von Lachheb nach einer Notbremse frühzeitig beendet und Rahn verwandelte den folgenden Strafstoß zum 1:0 für den SVS (36.). Nachdem Sembolo zum 2:0 getroffen hatte (60.), sah Wolze eine knappe Viertelstunde später die Ampelkarte und nahm seiner Mannschaft somit auch die letzte Hoffnung auf einen ersten Punkt.

2. Bundesliga
- 2. Spieltag

Freitag, 10.08.2012
0:117'
1:125'
1:244'
Scholz-Arena (Aalen) · Zuschauer: 12000 · Schiedsrichter: Daniel Siebert ( Berlin )
1:063'
1:189'
RheinEnergieStadion (Köln) · Zuschauer: 22900 · Schiedsrichter: Markus Wingenbach
1:022'
2:033'
3:054'
Stadion der Freundschaft (Cottbus) · Zuschauer: 12300 · Schiedsrichter: Knut Kircher
Samstag, 11.08.2012
1:024'
2:040'
3:050'
4:082'
Benteler-Arena (Paderborn) · Zuschauer: 11000 · Schiedsrichter: Florian Meyer ( Burgdorf )
0:155'
1:156'
Millerntor-Stadion (Hamburg - Sankt Pauli) · Zuschauer: 18300 · Schiedsrichter: Christian Dingert ( Gries )
Sonntag, 12.08.2012
0:140'
Stadion An der Alten Försterei (Berlin) · Zuschauer: 16800 · Schiedsrichter: Fynn Kohn
1:036'
2:060'
Continental Arena (Regensburg) · Zuschauer: 7800 · Schiedsrichter: Marco Fritz
1:151'
2:163'
3:190'
Frankfurter Volksbank Stadion (Frankfurt) · Zuschauer: 6300 · Schiedsrichter: Guido Winkmann
Montag, 13.08.2012
0:118'
1:138'
2:164'
2:274'
Glücksgas-Stadion (Dresden) · Zuschauer: 9800 · Schiedsrichter: Felix Zwayer ( Berlin )

Die Entscheidung passte zur Leistung des Schiedsrichters. Er hätte auch das rote Trikot der Bayern anziehen können.

— Armin Veh nach der 0:4-Niederlage des 1. FC Köln beim FC Bayern München.