Köln furios

Leitete die Kölner Aufholjagd ein: Anthony Ujah
Nach kurzen Aufbäumen verlor Schlusslicht Duisburg am 10. Spieltag der 2. Bundesliga weiter an Boden. Prominente Gesellschaft am Tabellenende erhielt der MSV weiter von St. Pauli und Bochum; insgesamt konnte keines der letzten sieben Teams einen Sieg einfahren. An der Tabellenspitze blieben Braunschweig, Hertha und Lautern jeweils erfolgreich, Cottbus und 1860 mussten etwas abreißen lassen. Köln und Union setzten derweil ihre Aufwärtstrends fort.

Nach zuletzt vier Punkten aus zwei Spielen war bei den Anhängern des MSV Duisburg kurzfristig Hoffnung aufgekeimt. Doch bevor diese sich endgültig entfalten konnte, erlitten die „Zebras“ gegen den FC Ingolstadt den nächsten Rückschlag und belegten weiter abgeschlagen den letzten Tabellenplatz. Auch im fünften Heimspiel blieb der MSV zu harmlos und der FCI hatte wenig Mühe, drei Punkte einzufahren. Die Tore für die „Schanzer“ erzielten Leitl (64.) und Caiuby (88.). Damit verpasste Duisburg die Chance, den Abstand zur Konkurrenz zu verringern, denn auch diese war nicht in der Lage, zu gewinnen. So führte der FC St. Pauli zwar dank eines Treffers von Ginczek (48.) gegen den SC Paderborn, doch ausgerechnet der Ex-Hamburger Naki sorgte in der 71. Minute noch für den Ausgleich und die Frontzeck-Elf blieb auf dem vorletzten Platz stecken. Nur einen Punkt vor St. Pauli lag nun der VfL Bochum, der Hertha BSC mit 0:2 unterlag. Ohne zu glänzen, ließen die Hauptstädter dem VfL keine Chance, für die Tore sorgten Kluge (46.) und Ndjeng (79.). Auch der SV Sandhausen hatte es mit einem am Ende zu starken Gegner zu tun und unterlag dem 1. FC Kaiserslautern mit 1:3. Dabei hatte der Aufsteiger zu Beginn noch viel Moral bewiesen, als Achenbach das frühe 1:0 durch Idrissou (4.) nur wenige Minuten später ausglich (8.). Danach zeigte der SVS jedoch nicht mehr viel. Lautern kam durch Bunjaku (24.) und Hajri (90.) zu weiteren Toren und schickte Sandhausen damit auf den Relegationsplatz. Diesen hatte zuvor noch der FC Erzgebirge Aue belegt, doch das Team von Trainer Baumann holte sich gegen den TSV 1860 München überraschend einen Punkt. Aue ging durch Sylvestr gar in Führung (51.), beschränkte sich dann jedoch zu sehr auf die Defensive, sodass 1860 durch Vallori zum Ausgleich kam (66.).

Damit verpassten die Sachsen den Münchenern einen Rückschlag im Kampf um die Aufstiegsplätze, die „Löwen“ lagen nun drei Punkte hinter dem Relegationsplatz. Einen Dämpfer erhielten auch die Ambitionen vom FC Energie Cottbus, der ebenfalls nur Remis spielte, sich aber somit immerhin weiter einen Punkt vor 1860 platzierte. Die Männer aus der Lausitz hatten in ihrem Duell mit dem VfR Aalen dank Sanogos Kopfballtreffer in Führung gelegen (70.), doch Dausch rettete dem Aufsteiger mit seinem Tor sechs Minuten vor Schluss einen Zähler. Von all dem ließen sich die führenden Teams nicht beirren, wie Hertha und Lautern fuhr auch Eintracht Braunschweig einen souveränen Sieg ein. Der Spitzenreiter kam gegen Dynamo Dresden zwar schwer in Tritt, erhöhte aber zum Ende der ersten Halbzeit den Druck und Kruppke traf zum 1:0 (37.). Nach dem Seitenwechsel schwächte sich Dresden durch zwei Platzverweise (Gelb-Rot gegen Bregerie, 51., Rot gegen Koch, 53.) selbst, Kumbela legte nach (79.) und die Eintracht fuhr den bereits achten Saisonsieg ein. Zu Beginn der Spielzeit noch als Aufstiegskandidaten gehandelt, konnten Union Berlin und der 1. FC Köln von solchen Zahlen derweil nur träumen. Beide Teams waren nach schwachem Start nun weiter auf dem Weg nach oben. Union reichte gegen den FSV Frankfurt ein von Mattuschka verwandelter Handelfmeter (17.) zu drei Punkten. Heitmeier, für den Strafstoß verantwortlich, leistete seiner Mannschaft in dieser Situation einen doppelten Bärendienst, da er, zuvor bereits verwarnt, für das Handspiel folgerichtig Gelb sah und der die Möhlmann-Elf fast das gesamte Spiel in Unterzahl bestreiten musste. Weit aus spannender ging es zwischen Jahn Regensburg und Köln zu. Dort führte der Aufsteiger lange durch Treffer von Müller (5.) und Rahn (Foulelfmeter, 67.) bis kurz vor Schluss vorn. Die „Geißböcke“ gaben sich aber nicht auf und drehten die Partie zur Überraschung wohl aller Beteiligten doch noch. Ujah (87.), Maroh (90.) und Bigalke (90.+3) durften sich am Ende auf FC-Seite feiern lassen.

2. Bundesliga
- 10. Spieltag

Freitag, 19.10.2012
0:164'
0:288'
Schauinsland-Reisen-Arena (Duisburg) · Schiedsrichter: Bibiana Steinhaus ( Bad Lauterberg )
0:146'
Vonovia Ruhrstadion (Bochum) · Zuschauer: 14000 · Schiedsrichter: Florian Meyer ( Burgdorf )
2:124'
3:190'
Betzenberg (Kaiserslautern) · Zuschauer: 27500 · Schiedsrichter: Florian Steuer
Samstag, 20.10.2012
0:137'
Glücksgas-Stadion (Dresden) · Zuschauer: 27500 · Schiedsrichter: Guido Winkmann
1:05'
2:067'
2:187'
2:290'
2:390'
Continental Arena (Regensburg) · Zuschauer: 11500 · Schiedsrichter: Robert Kempter
Sonntag, 21.10.2012
0:148'
1:171'
Benteler-Arena (Paderborn) · Zuschauer: 15000 · Schiedsrichter: Patrik Meisberger
Stadion An der Alten Försterei (Berlin) · Zuschauer: 15700 · Schiedsrichter: Thorsten Schriever
0:170'
1:184'
Scholz-Arena (Aalen) · Zuschauer: 6400 · Schiedsrichter: Christian Bandurski
Montag, 22.10.2012
0:151'
Städtisches Stadion an der Grünwalder Straße (München) · Zuschauer: 14000 · Schiedsrichter: Manuel Steigerwald

Fantastisch. Es ist Wahnsinn, Argentinien mit 4:0 zu besiegen. Ein solches Ergebnis ist kaum zu beschreiben. Ich glaube, in Deutschland bebt gerade die Erde, und so muss das auch gefeiert werden.

— Thomas Müller nach dem WM-Viertelfinale Argentinien - Deutschland (0:4).