Freude beim Tabellenletzten

Hamburgs Matchwinner: Rafael van der Vaart
Am 30. Spieltag kristallisierten sich fünf eng beieinander liegende Klubs als wahrscheinliche Anwärter für die Ränge vier bis sechs heraus. Greuther Fürth landete seinen dritten Saisonsieg, die anderen abstiegsgefährdeten Teams unterlagen in ihren Partien. Bayern geizte erneut nicht mit Toren.

Eine Sachlage, die ohnehin nicht ernsthaften Zweifeln unterworfen war, erstarrte am 30. Spieltag zum Fakt: Borussia Dortmund sicherte sich, manifestiert durch den 2:0-Sieg gegen Mainz und Schalkes Niederlage in Frankfurt, die direkte Champions League-Teilnahme. In tieferen Tabellenregionen, konkret ausgedrückt: Am Tabellenende, zweifelte längst niemand mehr am direkten Abstieg der Fürther. Die definitive Entscheidung darüber zögerte das Kleeblatt-Team jedoch hinaus. Der 1:0-Auswärtsdreier beim Nürnberger Lokalrivalen hielt sogar noch die rechnerische Möglichkeit auf einen Klassenerverbleib ohne Relegationsstress offen, was allerdings einem Erdrutsch gleich käme. Als gesichert gilt, dass die SpVgg den Erfolg beim Club besonders genoss: „So ein Sieg im Derby, gerade hier beim großen Nachbarn, ist sehr erfreulich“, meinte Frank Kramer glaubhaft. Alle anderen abstiegsbedrohten Teams hatten weniger zu lachen als der Tabellenletzte. Augsburg (in Mönchengladbach) und Hoffenheim (in Leverkusen) verloren ihre Spiele sowie jeweils einen Akteur durch Platzverweis, verharrten somit unverändert auf den Schleudersitzen der Tabelle. Aber auch Düsseldorf und Bremen kamen nicht voran und blieben latent gefährdet. Werders 0:3-Heimniederlage gegen Wolfsburg lag den Bremern doppelt schwer im Magen. Anstatt mit einem Sieg den Nordkonkurrenten zu überholen, ermöglichte man es den „Wölfen“, sich aus dem Staub zu machen. „Das Thema Abstieg ist mit 37 Punkten jetzt erledigt“, war sich Dieter Hecking sicher.

Leverkusen ballerte sich mit dem 5:0-Erfolg über Hoffenheim verstärkt in Richtung Champions League, derweil Schalke - das gleiche Ziel anpeilend - von der Eintracht aufgehalten wurde. Frankfurt blieb aufgrund seines 1:0-Sieges direkt im Windschatten der Königsblauen, genauso wie Freiburg, Gladbach und der Hamburger SV. „Wir müssen nun realistisch sein und nicht auf Platz drei schielen, sondern den vierten Rang verteidigen“, erkannte S04-Kapitän Benedikt Höwedes den Ernst der Lage. „Entweder man will was oder man will nichts - anscheinend wollen wir nichts“, war Horst Heldt besonders verärgert über Schalkes Auftreten. Für Mainz, Hannover und Nürnberg rückten nach dem Wochenende die Europapokalränge in weite Ferne. 96-Coach Mirko Slomka blieb nur noch die Pflicht, den Münchner Gästen zum 6:1-Sieg zu gratulieren: „Die Bayern waren in allen Belangen überlegen, der Sieg geht auch in dieser Höhe in Ordnung.“ Für den VfB Stuttgart konnte Bruno Labbadia drei Siege innerhalb von sieben Tagen (Liga und Pokal) bilanzieren. „Die Woche ist jetzt für uns perfekt, perfekter geht es kaum.“

André Schulin

Bundesliga
- 30. Spieltag

Freitag, 19.04.2013
1:027'
Borussia-Park (Mönchengladbach) · Zuschauer: 50200 · Schiedsrichter: Dr. Jochen Drees
Samstag, 20.04.2013
1:01'
Signal Iduna Park (Dortmund) · Zuschauer: 80600 · Schiedsrichter: Florian Meyer ( Burgdorf )
1:016'
2:032'
3:065'
4:070'
5:079'
BayArena (Leverkusen) · Zuschauer: 28700 · Schiedsrichter: Guido Winkmann
0:116'
Stindl (ET)
0:222'
0:340'
0:462'
0:571'
1:584'
1:686'
AWD-Arena (Hannover) · Zuschauer: 49000 · Schiedsrichter: Felix Zwayer ( Berlin )
2:134'
Volksparkstadion (Hamburg) · Zuschauer: 57000 · Schiedsrichter: Robert Hartmann
1:041'
Commerzbank-Arena (Frankfurt am Main) · Zuschauer: 51500 · Schiedsrichter: Dr. Matthias Jöllenbeck
0:113'
0:227'
0:366'
Weserstadion (Bremen) · Zuschauer: 41000 · Schiedsrichter: Dr. Felix Brych ( München )
Sonntag, 21.04.2013
1:033'
2:042'
2:188'
Mercedes-Benz-Arena (Stuttgart) · Zuschauer: 50600 · Schiedsrichter: Fynn Kohn
0:126'
Max-Morlock-Stadion (Nürnberg) · Zuschauer: 50000 · Schiedsrichter: Manuel Gräfe ( Berlin )

Mein wichtigstes Tor hat Andy Brehme geschossen.

— Rudi Völler auf die Frage, welches sein wichtigstes Karriere-Tor war. Gemeint war das 1:0 per Foulelfmeter im WM-Finale 1990 gegen Argentinien durch Andy Brehme. Völler war zuvor gefoult worden.