Schützenfest zu Ostern

Vierfach-Goalgetter: Claudio Pizarro
Die Hoffnungen der meist abstiegsgefährdeten Teams wurden am Osterwochenende nicht erhellt. Ziemlich finster war der 27. Spieltag aber auch für den in der Tabelle noch gut stehenden Hamburger SV. Frankfurt warf der Europapokal-Konkurrenz den Fehdehandschuh hin.

Neun Gründe für eine Oster-Allergie. Von Dienstreisen zu den Münchner Bayern kehrten die HSV-Profis selten zufrieden zurück, das 2:9-Desaster allerdings übertraf die Pleiten früherer Tage. „Dieses Spiel wird man auch in zehn Jahren noch kritisch sehen ...“, wusste Thorsten Fink. Und Claudio Pizarro wusste in diesem Spiel am besten wo der gegnerische Kasten steht. Dass sie trotz der Gala offiziell noch nicht die Meisterschaft feiern durften, wofür Dortmunds 2:1-Erfolg in Stuttgart verantwortlich war, störte die Bayern kaum. Der BVB und Leverkusen steuerten klaren Kurs, ihre direkten Champions League-Platzierungen ungefährdet über die Ziellinie zu tragen. Dahinter blieb es, fast schon traditionell in dieser Saison, ausgesprochen eng. Unter den Aspiranten nach einer Durststrecke auch wieder verstärkt die Freiburger, die dank zweier Kruse-Treffer am Spieltagsgegner Gladbach vorbeizogen. Mit dem Überschreiten der 40-Punkte-Marke bekannte sich nun auch Armin Veh dazu, einen Europapokal-Platz anzupeilen: „Jetzt wollen wir auch unter die ersten Sechs kommen“, erklärte der Eintracht-Coach nach dem 3:2-Auswärtserfolg bei der SpVgg. Von Rang vier (Schalke) bis Rang zehn (Hannover) durften sich alle Klubs noch realistische Chancen ausrechnen.

„Wenn man 2:0 führt, die Chance zum 3:0 hat und der Gegner mausetot ist, darf man ihn nicht so stark machen. Aber wir haben alles getan, um den Gegner stark zu machen, darüber bin ich maßlos sauer“, schimpfte Dieter Hecking, dessen Wolfsburger im Spiel gegen Heckings alten „Club“ wieder einmal zwei Gesichter zeigten. Am Ende war Nürnberg nahe dran, noch mehr als das 2:2-Unentschieden mitzunehmen. Mit lediglich vier Zählern Rückstand auf Rang sechs durften auch die Cluberer noch vom internationalen Fußball träumen. Die Träume der drei Tabellenletzten von österlichen Punkten platzten auf ganzer Linie. Greuther Fürth bewies Kampfgeist, musste sich aber der spielerisch besseren Eintracht 2:3 beugen. Hoffenheim brachte nicht die Konzentration auf, Schalke über 90 Minuten zu widerstehen und unterlag 0:3. „In einer Phase, als das Spiel offen wird, laufen wir in einen Konter ...“, ärgerte sich Marco Kurz. Mindestens eben soviel Veranlassung zum Ärgern hatte Markus Weinzierl, dessen Elf im Spiel gegen die 96er fast alles richtig machte - und doch mit 0:2 verlor. „So knallhart und grausam ist Fußball“, stellte der FCA-Coach fest. Nutznießer der Niederlagen des unteren Trios waren die Düsseldorfer Fortuna, die von Leverkusen unter Wert 1:4 geschlagen wurde sowie Werder Bremen. Die Grünweißen konnten durch das 1:1-Remis in Mainz den Vorsprung auf Relegationsrang 16 auf sieben Zähler erhöhen.

André Schulin

Bundesliga
- 27. Spieltag

Samstag, 30.03.2013
1:071'
2:079'
3:083'
VELTINS-Arena (Gelsenkirchen) · Zuschauer: 60700 · Schiedsrichter: Dr. Felix Brych ( München )
0:129'
1:163'
Mercedes-Benz-Arena (Stuttgart) · Zuschauer: 60000 · Schiedsrichter: Deniz Aytekin ( Oberasbach )
1:069'
2:090'
Schwarzwald-Stadion (Freiburg) · Zuschauer: 24000 · Schiedsrichter: Dr. Matthias Jöllenbeck
1:01'
1:169'
Opel Arena (Mainz) · Zuschauer: 33400 · Schiedsrichter: Manuel Gräfe ( Berlin )
0:161'
0:290'
WWK ARENA (Augsburg) · Zuschauer: 28500 · Schiedsrichter: Marco Fritz
0:122'
Schwaab (ET)
1:141'
1:262'
1:384'
1:488'
ESPRIT arena (Düsseldorf) · Zuschauer: 53400 · Schiedsrichter: Felix Zwayer ( Berlin )
1:05'
3:030'
4:033'
5:045'
6:053'
7:054'
8:068'
8:175'
9:176'
Allianz Arena (München) · Zuschauer: 71000 · Schiedsrichter: Guido Winkmann
Sonntag, 31.03.2013
1:03'
2:027'
2:161'
2:266'
Volkswagen Arena (Wolfsburg) · Zuschauer: 25500 · Schiedsrichter: Fynn Kohn
1:112'
1:258'
1:368'
2:372'
Sportpark Ronhof Thomas Sommer (Fürth) · Zuschauer: 18000 · Schiedsrichter: Dr. Jochen Drees

Mein Lieblingsschauspieler ist Sergej Kirjakow.

— Richard Golz