Hertha verhaute Hannover

Leistungsträger in einer überzeugenden Berliner Elf: Raffael
Lange Gesichter in Bremen, Hoffenheim und Wolfsburg: Zum Rückrundenstart büßten diese ambitionierten Klubs den Anschluss an die internationalen Startplätze ein. Schalke zelebrierte erfolgreichen Minimalismus, die Bayern produzierten eine druckvolle zweite Halbzeit gegen Hoffenheim und Tabellenführer Leverkusen setzte seine Erfolgsserie fort. Überraschend war die Art und Weise, wie Hertha BSC sich gegen den scheinbar unvermeidlichen Abstieg stemmte.

Mit einer geschickten rhetorischen Wende zollte Jürgen Klopp beiden beteiligten Westklubs ein Lob: „Es war eine unglückliche Niederlage für Köln, wir sind aber sicher kein unverdienter Sieger“. Die Schwarz-Gelben kippten in letzter Sekunde noch eine Partie zu ihren Gunsten, die komplett zu drehen drohte, da die Kölner einen 0:2-Rückstand egalisiert hatten. Großkreutz traf per Konter zum 3:2. Der Sieg war umso bedeutender, da alle direkt hinter dem BVB platzierten Konkurrenten patzten: Bremen wusste in Frankfurt seine spielerische Überlegenheit nicht umzusetzen und unterlag mit 0:1, Hoffenheim musste sich in München dem bayerischen Druck beugen, Wolfsburg verschlief 60 Minuten des Gastspiels in Stuttgart und Mainz kassierte in Leverkusen mit der 2:4-Niederlage „Ein normales Ergebnis …“ (Thomas Tuchel). Da auch der Hamburger SV seiner Favoritenstellung gerecht wurde und den SC Freiburg problemlos mit 2:0 in Schach hielt, gewannen die fünf Vorderen der Tabelle und schufen eine Fünfpunkte-Lücke zum Mittelfeld.

Fast alle Kellerklubs nutzten den Rückrundenbeginn, ihre Aussichten auf den Klassenerhalt zu verbessern. Speziell die Berliner setzten mit ihrem respektablen und fußballerisch beeindruckenden 3:0-Sieg in Hannover ein Zeichen. „Die Situation bleibt aber weiter schwer …“, wusste Friedhelm Funkel, dass man mit dem zweiten Saisonsieg lediglich der Resthoffnung neue Nahrung geliefert hatte. Bochum machte dank des 2:1-Auswärtserfolges in Mönchengladbach drei Plätze in der Tabelle gut. Es war bereits das 15. Ligaspiel gegen die „Fohlen“ in Folge, in dem Bochum ohne Niederlage blieb. Nürnberg verpasste im Auswärtsspiel bei Schalke zwar einen Punkterfolg, lieferte den „Knappen“ jedoch eine auf Augenhöhe basierende Leistung ab. „Der Club war in der ersten Halbzeit die bessere Mannschaft und hat sehr unglücklich verloren“, analysierte Felix Magath und Dieter Hecking hielt nach seinem Trainer-Debüt für die Franken fest: „Wir sind nicht enttäuscht, aber unzufrieden mit dem Ergebnis.“

André Schulin

Bundesliga
- 18. Spieltag

Freitag, 15.01.2010
2:086'
Allianz Arena (München) · Zuschauer: 69000 · Schiedsrichter: Fynn Kohn
Samstag, 16.01.2010
0:130'
0:233'
0:380'
AWD-Arena (Hannover) · Zuschauer: 28700 · Schiedsrichter: Peter Gagelmann
1:057'
Commerzbank-Arena (Frankfurt am Main) · Zuschauer: 45600 · Schiedsrichter: Michael Weiner
1:07'
2:055'
Volksparkstadion (Hamburg) · Zuschauer: 51400 · Schiedsrichter: Lutz Wagner
1:116'
2:119'
3:130'
3:267'
4:288'
BayArena (Leverkusen) · Zuschauer: 28000 · Schiedsrichter: Dr. Helmut Fleischer
0:113'
0:236'
1:280'
Borussia-Park (Mönchengladbach) · Zuschauer: 36200 · Schiedsrichter: Babak Rafati
1:028'
2:165'
3:187'
Mercedes-Benz-Arena (Stuttgart) · Zuschauer: 37000 · Schiedsrichter: Peter Sippel
Sonntag, 17.01.2010
1:048'
VELTINS-Arena (Gelsenkirchen) · Zuschauer: 61500 · Schiedsrichter: Michael Kempter
0:128'
0:245'
2:288'
RheinEnergieStadion (Köln) · Zuschauer: 50000 · Schiedsrichter: Florian Meyer ( Burgdorf )

Die Firma Campari hat sich natürlich riesig gefreut.

— Jürgen Grabowski, Eintracht Frankfurt, nachdem er im HSV-Trikot mit dem Werbeschriftzug Campari den DFB-Pokal entgegennahm.