Friendly Fire

Wie aufgedreht: Bayerns zweifacher Torschütze Ivica Olic
Schalke und Bayern setzten ihre Attacke auf die Tabellenspitze fort. Dortmund unterstrich ebenfalls seine Fähigkeit, oben mitmischen zu können. Hannover schoss drei Eigentore, auch Stuttgart litt unter einem in eigenen Reihen verzapften Fehltritt.

Einen einzigen Heimsieg zeigte die Bilanz des 16. Spieltages an. Und wie der zustande kam, konnte je nach Gemütsverfassung nur ungläubiges Kopfschütteln oder Lachen hervorrufen. Im Gastspiel bei den Gladbachern hauten sich die 96er - auf recht virtuose Weise - die Pille drei Mal selbst in den Kasten. „Da schießen wir hier sechs Tore und verlieren“, kommentierte Andreas Bergmann die 3:5-Pleite mit sarkastischem Unterton. Es sollte nicht die einzige Begegnung sein, die Ungewöhnliches bot. In Mainz war der zuvor acht Spiele lang sieglose VfB Stuttgart einen Wimpernschlag davon entfernt, unter seinem neuen Chefcoach Christian Gross den Hebel umzulegen, da trat Lehmanns Revanche-Gelüst gegenüber Bancé dem erfolgreichen Neustart der Schwaben wortwörtlich auf den Fuß (87.): Elfmeter, Rote Karte - zwei Punkte futsch. In Berlin ballte sich die Dramatik des eigentlich ungleichen Duells zwischen Tabellenletztem und Spitzenreiter noch später zu einem furiosen Doppelknall zusammen. Kaplans 2:1-Führungstreffer aus der 90. Minute schien den typischen Erfolg des Obenstehenden einmal mehr zu bestätigen, da wuchtete Ramos in der Nachspielzeit noch den Hoffnung spendenden Ausgleich für die Hertha in die Maschen. Friedhelm Funkel zog jedenfalls ein positives Fazit: „Wenn man gegen den Tabellenführer unentschieden spielt, mit so einer Leidenschaft und in Unterzahl noch zurückkommt, dann zeigt das, dass die Mannschaft lebt.“

Die Mannschaft des VfL Bochum lebt auch - im Heimspiel gegen den FC Bayern allerdings ausschließlich im Schatten der Gäste. Der 5:1-Kantersieg peppte die Torbilanz der Münchener auf, die sich auf den dritten Platz verbesserten. Werder Bremen scheiterte in enttäuschender Manier am FC Schalke, der sich dank des 2:0-Auswärtssieges den zweiten Platz der Grün-Weißen schnappte. "Die Schalker haben sich in den Zweikämpfen besser durchgesetzt“, monierte Thomas Schaaf die Durchsetzungsfähigkeit seiner Schützlinge. In jener Disziplin brillierten zum wiederholten Mal die Schwarz-Gelben: „Dortmund war uns mental und physisch überlegen“, gab Wolfsburgs Coach Armin Veh zu, für den die 1:3-Niederlage schon das vierte sieglose Heimspiel in Folge bedeutete.

Der Hamburger SV durchbrach eine Negativserie von sieben sieglosen Partien. "Das ist ein schönes Gefühl: endlich mal wieder ein Sieg“, atmete Bruno Labbadia tief durch. Und es war ein deutlicher 4:0-Erfolg beim Club, der auf dem vorletzten Rang verharrte. Die Kölner erspielten eine durchaus positive, neue Bundesliga-Bestmarke, indem sie ihr sechstes Auswärtsspiel in Folge keinen Gegentreffer kassierten. Da sie in Freiburg aber auch selbst ohne Torerfolg abschnitten, verblieben sie in Reichweite der Abstiegszone. Im gesicherten Mittelfeld angesiedelt war der Vergleich zwischen Hoffenheim und Frankfurt, an dessen Ende ein gerechtes 1:1-Remis stand. Die Eintracht-Kicker hatten sich mit dem Erreichen der 23-Punkte-Marke einen verlängerten Weihnachtsurlaub verdient, derweil die ambitionierten Pläne der Gastgeber, sich in die Spitzengruppe einzuschleusen, gedämpft wurden.

André Schulin

Bundesliga
- 16. Spieltag

Freitag, 11.12.2009
1:176'
1:290'
Olympiastadion (Berlin) · Zuschauer: 40500 · Schiedsrichter: Babak Rafati
Samstag, 12.12.2009
1:161'
WIRSOL Rhein-Neckar-Arena (Sinsheim) · Zuschauer: 30200 · Schiedsrichter: Roman Potemkin
0:123'
0:233'
Mavraj (ET)
0:343'
0:450'
0:556'
1:576'
Vonovia Ruhrstadion (Bochum) · Zuschauer: 30700 · Schiedsrichter: Florian Meyer ( Burgdorf )
0:147'
0:260'
0:366'
0:474'
Max-Morlock-Stadion (Nürnberg) · Zuschauer: 44900 · Schiedsrichter: Fynn Kohn
Haggui (ET)
1:015'
2:136'
Djakpa (ET)
3:158'
4:168'
4:269'
4:388'
Haggui (ET)
5:390'
Borussia-Park (Mönchengladbach) · Zuschauer: 43500 · Schiedsrichter: Michael Kempter
0:147'
0:272'
Weserstadion (Bremen) · Zuschauer: 37000 · Schiedsrichter: Dr. Helmut Fleischer
Sonntag, 13.12.2009
1:190'
Stadion am Bruchweg (Mainz) · Zuschauer: 20300 · Schiedsrichter: Wolfgang Stark ( Landshut )
0:18'
0:210'
1:355'
Volkswagen Arena (Wolfsburg) · Zuschauer: 30000 · Schiedsrichter: Knut Kircher

Ich meide Friseure wie der Teufel das Weihwasser.

— Alfred Tatar.