Notbremse in Gladbach

Köpfte den HSV in letzter Minute zum Sieg: Mladen Petric
Hinter Tabellenführer HSV staute sich ein breites Verfolgerfeld auf, dessen Platzierungen wild durcheinander wirbelten. Staub wirbelte der VfL Bochum auf, der dem FC Bayern ein drittes siegloses Spiel in Folge bescherte. Jos Luhukay scheiterte an der Erfolglosigkeit der Gladbacher, die den ersten Trainerrauswurf der Saison tätigten.

Was für den Einen (VfB-Coach Armin Veh) „Die beste Leistung in dieser Saison“ war, wollte der Andere (Werder-Trainer Thomas Schaaf) am liebsten ungeschehen machen: „Ein Spiel, das man schnell gern vergisst.“ Nach Stuttgarts 4:1-Sieg gegen Bremen tauschten die Teams ihre Platzierungen aus. Die Schwaben übernahmen Rang 3 von den Bremern, die im Gegenzug den minder attraktiven 7. Rang der Stuttgarter besetzten. Auch die Ergebnisse auf den anderen Plätzen würfelten die Reihenfolge in der oberen Tabellenhälfte durcheinander. Die Ausnahmerolle übernahm der Hamburger SV. Auf den letzten Drücker stellte Petric mit dem 2:1-Treffer den ersten Sieg der Hanseaten im Cottbuser Stadion der Freundschaft her. Martin Jols Mannschaft verteidigte damit die Tabellenführung und setzte sich ein wenig von einem dicht gedrängten Verfolgerpulk ab: Neun Klubs versammelten sich zwischen Platz 2 (Hoffenheim, 13 Zähler) und Platz 10 (Köln, 10 Punkte) auf engstem Raum. Hertha eroberte sich seinen Platz in dieser Gruppe durch seinen dritten Auswärtssieg. „Wir hatten eine gute Abwehr und einen Top-Torjäger“, fasste Berlins Coach Lucien Favre den glücklichen Erfolg zusammen, der von Herthas Neuzugang Andrej Voronin - einst in Leverkusener Diensten - perfekt gemacht wurde. Die Revierklubs aus Dortmund (1:1 gegen Hannover) und Gelsenkirchen (2:2 gegen Wolfsburg, beide S04-Treffer durch Kuranyi) sackten durch die Punkteteilungen in den eigenen Stadien um jeweils einen Rang in der Tabelle ab.

Am meistdiskutierten Remis des Wochenendes war ebenfalls ein Revierklub beteiligt. Das 3:3 des VfL Bochum in München bescherte dem Rekordmeister einen neuen tabellarischen Tiefststand (Rang 11). „Vielleicht war sich die Mannschaft schon zu sicher. Ich hoffe, dass so etwas nicht mehr vorkommt“, sinnierte Jürgen Klinsmann darüber, wie Bayerns 3:1-Vorsprung noch verspielt wurde. Einige Mühe hatte 1899 Hoffenheim, sich beim 2:1 gegen Eintracht Frankfurt zu behaupten. „Sicher war der Sieg am Ende ein wenig wacklig und auch glücklich“, räumte Ralf Rangnick ein, derweil Friedhelm Funkel („Trotzdem macht mir der Auftritt der Mannschaft Mut“) gute Ansätze seiner Elf erkannte. Die Auswahl von Tabellenschlusslicht Mönchengladbach erweckte in den Augen ihres Vereinsvorstandes keine Mut machenden Empfindungen. Einen Tag nach der 1:2-Heimniederlage gegen den rheinischen Rivalen aus Köln gab man die Entlassung von Trainer Jos Luhukay bekannt. Vorübergehend wurde Christian Ziege mit der Trainingsleitung betraut.

André Schulin

Bundesliga
- 7. Spieltag

Freitag, 03.10.2008
0:116'
0:252'
1:286'
Schüco-Arena (Bielefeld) · Zuschauer: 20900 · Schiedsrichter: Michael Weiner
Samstag, 04.10.2008
0:15'
1:110'
1:288'
Borussia-Park (Mönchengladbach) · Zuschauer: 54100 · Schiedsrichter: Roman Potemkin
1:047'
2:171'
Carl-Benz-Stadion (Mannheim) · Zuschauer: 26300 · Schiedsrichter: Dr. Helmut Fleischer
3:283'
3:385'
Allianz Arena (München) · Zuschauer: 69000 · Schiedsrichter: Babak Rafati
1:018'
2:029'
3:063'
3:165'
4:188'
Mercedes-Benz-Arena (Stuttgart) · Zuschauer: 55000 · Schiedsrichter: Herbert Fandel ( Kyllburg )
BayArena (Leverkusen) · Zuschauer: 19200 · Schiedsrichter: Knut Kircher
Sonntag, 05.10.2008
1:125'
Signal Iduna Park (Dortmund) · Zuschauer: 66900 · Schiedsrichter: Wolfgang Stark ( Landshut )
0:154'
1:174'
1:290'
Stadion der Freundschaft (Cottbus) · Zuschauer: 17000 · Schiedsrichter: Markus Schmidt
1:020'
1:151'
1:266'
2:290'
VELTINS-Arena (Gelsenkirchen) · Zuschauer: 61700 · Schiedsrichter: Manuel Gräfe ( Berlin )

Der Toni Kroos hat in diesem Fußball nichts mehr verloren. Das war das Hauptproblem.

— Uli Hoeneß analysiert das deutsche EM-Aus.