Hanseatisches Duo hinter Tabellenführer FC Bayern

Mit dem HSV weiterhin auf dem aufsteigenden Ast: Rafael van der Vaart
Dicht beieinander liegend, behaupteten die drei führenden Teams ihre Positionen. Zu Rang vier, von den noch ungeschlagenen Knappen besetzt, tat sich eine Drei-Punkte-Lücke auf. Nürnberg machte einen Haken hinter der Rubrik "Erster Saisonsieg".

In einem echten Topspiel sicherte sich Werder Bremen in letzter Minute die Punkte bei der Hertha. "Beide Mannschaften haben viele Chancen besessen, wir haben am Ende eine mehr davon verwandelt", brachte es SVW-Coach Thomas Schaaf auf den Punkt. Dass Schiri Lutz Wagner bei einer kritischen Situation zwischen Reinke und Bastürk nicht auf den Punkt zeigte, ärgerte die Berliner, die nach fast einem Jahr erstmals wieder eine Heimniederlage kassierten. Bremen blieb auf Rang drei, nur einen Zähler hinter dem Hamburger SV. Die Thomas-Doll-Kicker wurden von den Lauterern auf deren eigenem Terrain kaum gefordert und schossen für jeden Punkt ein Tor. Mehr als drei waren also nicht erforderlich. Während die Spitzenklubs aus dem Norden ihre Siege mit Fußball zum Genießen garnierten, konnten Spitzenreiter Bayern München und der FC Schalke außer dem reinen Erfolgserlebnis wenig vorweisen. "Wir hatten Probleme umzuschalten, es lief nicht rund", gab Bayern-Coach Felix Magath zu und beklagte eine umfangreiche Verletztenliste. "Wir haben uns sehr schwer getan und sicher ein bisschen Glück gehabt", erklärte S04-Übungsleiter Ralf Rangnick nach dem mühevollen 1:0 bei Schlusslicht Eintracht Frankfurt. Ein wenig Glück stand auch den Mönchengladbachern zur Seite, die den Arbeitstag ebenfalls mit einem 1:0-Sieg abschließen konnten. Immerhin pirschte sich die Elf von Horst Köppel punktgleich mit der Hertha auf Rang sechs vor.

Wolfsburgs Ambitionen auf Plätze im vorderen Bereich wurden nach der 0:2-Niederlage in München ebenso abgewehrt, wie die von Leverkusen und Stuttgart. Die Bayer-Elf wirkte wenige Tage nach dem UEFA-Cup-Aus gegen ZSKA Sofia über weite Strecken zahnlos, verpasste gute Torchancen und musste daheim mit einer 1:1-Punkteteilung gegen Bielefeld zufrieden sein. Stuttgart hatte in Dortmund anzutreten und erreichte ein torloses Remis. "Wir haben offensichtlich zu wenig torgefährliche Spieler", sinnierte BVB-Coach van Marwijk anschließend. Das gleiche Problem dürfte VFB-Trainer Giovanni Trapattoni beschäftigen, denn der Topgoalgetter der Schwaben, Neuverpflichtung Tomasson, für vier der bislang neun erzielten Stuttgarter Treffer verantwortlich, handelte sich die Rote Karte ein. Hannover 96 kam gegen den MSV Duisburg nicht über das vierte Saison-Unentschieden (1:1) hinaus. Nach drei Niederlagen in Serie kam mit dem Punktgewinn aber keine Freude auf, wie Trainer Ewald Lienen einräumte ("Wir können mit dem einen Punkt nicht zufrieden sein"). Mainz 05 fiel nach der knappen Niederlage in Gladbach und erneut akzeptabler Leistung auf den vorletzten Platz zurück. Coach Jürgen Klopp frustriert: "Am Ende stehen wir wieder mit leeren Händen da, außer der Erkenntnis, auch ein bisschen kicken zu können. Das ist hart." Etwas leichter wurde das Leben für die Clubberer. Youngster Stefan Kießling haute den Kölnern das Leder zwei Mal in die Maschen. Das reichte, um endlich den Makel der Sieglosigkeit abzustreifen und in der Tabelle von 18 auf 15 hoch zu rutschen.

André Schulin

Bundesliga
- 8. Spieltag

Samstag, 01.10.2005
0:158'
Zuschauer: 22500 · Schiedsrichter: Peter Gagelmann
Borussia-Park (Mönchengladbach) · Zuschauer: 47000 · Schiedsrichter: Roman Potemkin
1:047'
1:185'
Olympiastadion (Berlin) · Zuschauer: 64600 · Schiedsrichter: Lutz Wagner
1:032'
2:067'
2:176'
Zuschauer: 27400 · Schiedsrichter: Fynn Kohn
2:090'
Allianz Arena (München) · Zuschauer: 66000 · Schiedsrichter: Dr. Markus Merk ( Kaiserslautern )
Commerzbank-Arena (Frankfurt am Main) · Zuschauer: 50000 · Schiedsrichter: Wolfgang Stark ( Landshut )
1:08'
1:114'
Zuschauer: 27200 · Schiedsrichter: Manuel Gräfe ( Berlin )
Sonntag, 02.10.2005
0:250'
Zuschauer: 34800 · Schiedsrichter: Markus Schmidt

Er hätte in seiner Karriere besser keine fünf Weißbier in zehn Minuten trinken sollen.

— Rudi Völler über Mario Basler.