Und Tschüss...

Ein perfektes Tor zum 1:0-Erfolg: Michael Ballack
Im Tabellenkeller änderte sich nichts und auch die auf den UEFA-Cup fixierten Klubs stagnierten. Nur die Tabellenspitze kam in Bewegung - sie entfernte sich noch weiter vom übrigen Feld. Wolfsburg gelang nach langer Flaute wieder ein Sieg.

Mainz führte bereits 2:0 in Bremen - und verlor doch noch. Bielefeld hatte in Hamburg zur Halbzeit die Nase vorn - nach 90 Minuten jedoch nichts in den Händen. Und Leverkusen - trat bei den Bayern an. Fazit des Spieltages: Die drei ersten Plätze scheinen bereits vergeben. Die vereinsamten Bayern (acht Zähler Vorsprung) stoppten den Elan der Leverkusener Gäste mit einem feinen Treffer Michael Ballacks und brachten anschließend den 16. Sieg der Saison souverän unter Dach und Fach. Dass Werder Bremen seine Offensiv-Power auch unter widrigen Bedingungen (ohne Klose, 0:2-Rückstand, erneut nicht sattelfeste Abwehr) abrufen kann, mussten die agilen Mainzer erfahren, die neben der 2:4-Niederlage noch die schwere Knieverletzung von Keeper Dimo Wache hinnehmen mussten. Der Tabellendritte aus Hamburg schließlich drehte einen 0:1-Pausenrückstand gegen Bielefeld noch in einen 2:1-Heimerfolg, trotz einer wenig überzeugenden Leistung gegen die spielerisch mindestens gleichwertigen Arminen, die zurecht das unsportliche Einsteigen von Boulahrouz anprangerten. Mit unterschiedlichen Haltungsnoten absolvierte das führende Trio also seine Wochenendaufgabe, aber es sicherte sich jeweils die volle Punktzahl. Davon waren die weit entfernten Verfolger weit entfernt.

Die separierten Schalker (sechs Punkte hinter Platz 3, sieben Punkte vor Platz 5) beschieden sich nach einem emotionsarmen Kick gegen den Revierrivalen Dortmund mit einem torlosen Remis. Für den auf die UEFA-Cup-Ränge schielenden BVB eine akzeptable Ausbeute, für die nach höheren Zielen strebenden Knappen zu wenig. Hertha BSC musste mit dem 1:1-Punkterfolg bei Eintracht Frankfurt zufrieden sein, da die Hessen im Endspurt einem Erfolg deutlich näher waren als die Berliner. Der VfB Stuttgart erhöhte beim Gastspiel in Köln (0:0) sein Remis-Konto auf elf Partien, womit sowohl Giovanni Trapattoni ("Im Endeffekt bin ich mit dem Punkt zufrieden") wie auch Kölns Übungsleiter Hanspeter Latour ("Das Ergebnis geht in Ordnung") leben konnten. Borussia Mönchengladbach bot in Wolfsburg eine zahnlose Vorstellung, die verdientermaßen zu einer 0:2-Pleite führte. Für den VfL Wolfsburg bedeutete der Erfolg den ersten Sieg nach neun sieglosen Anläufen. "Es geht also auch ohne Spielmacher", merkte Trainer Klaus Augenthaler an, in Anspielung auf die Trennung vom launischen D’Alessandro (ausgeliehen an Portsmouth). Im Kellerduell Duisburg gegen Kaiserslautern avancierte der junge Lauterer Daniel Halfar zum Mann des Spieles. In der 65. Minute eingewechselt sicherte er mit seinen beiden Toren den Gästen, die unterm Strich engagierter als die Zebras auftraten, einen verdienten Punkt. Auch die Begegnung Hannover gegen Nürnberg endete unentschieden (1:1), was eher den 96ern schmeichelte.

André Schulin

Bundesliga
- 19. Spieltag

Samstag, 04.02.2006
1:036'
Allianz Arena (München) · Zuschauer: 69900 · Schiedsrichter: Babak Rafati
0:120'
1:159'
Commerzbank-Arena (Frankfurt am Main) · Zuschauer: 30000 · Schiedsrichter: Michael Weiner
1:040'
2:062'
2:179'
2:282'
Schauinsland-Reisen-Arena (Duisburg) · Zuschauer: 20800 · Schiedsrichter: Dr. Felix Brych ( München )
0:213'
2:245'
Weserstadion (Bremen) · Zuschauer: 37700 · Schiedsrichter: Manuel Gräfe ( Berlin )
0:126'
2:173'
Volksparkstadion (Hamburg) · Zuschauer: 51000 · Schiedsrichter: Markus Schmidt
Sonntag, 05.02.2006
2:064'
Volkswagen Arena (Wolfsburg) · Zuschauer: 17900 · Schiedsrichter: Fynn Kohn
0:156'
AWD-Arena (Hannover) · Zuschauer: 31100 · Schiedsrichter: Dr. Jochen Drees

Ja gut, der arbeitet von morgens bis abends. Ja gut, sowas nennt man im Volksmund, glaube ich, Alcoholic.

— Rudi Völler über Reiner Calmund