Viele Tore und ein echtes Spitzenspiel

Mit drei Treffern bester Goalgetter im Spitzenspiel: Stuttgarts Marcelo Bordon
Das 4:4-Fußballfest in Stuttgart und der 3:2-Sieg des Hamburger SV in den beiden Sonntagsspielen trugen erheblich zum mit 40 Treffern bislang torreichsten Spieltag der Saison bei. Leidtragende der Torflut waren die abstiegsbedrohten Kölner, Berliner, Frankfurter und Gladbacher.

Das Topspiel des Spieltages wurde diesem Prädikat vollauf gerecht. Der VfB Stuttgart und Werder Bremen verzückten bei der 4:4-Torflut im Gottlieb-Daimler-Stadion das Publikum mit einem offenen Schlagabtausch voller Dramatik. Stuttgarts brasilianischer Abwehrrecke Marcelo José Bordon feixte nach seinen drei Treffern: "Heute war ich sogar besser als Ailton". In der Saisonwertung kam Bordon allerdings bislang nicht über diese drei Tore hinaus - im Gegensatz zu seinem Landsmann Ailton, der mit dem Doppelpack in Stuttgart seine Torquote auf 24 Treffer ausbaute. Die Punkteteilung zwischen VfB und SVW verhalf dem FC Bayern zu leicht verbesserten Perspektiven im Titelkampf - "nur" noch neun Zähler zu den Bremern und einem auf fünf Punkte angewachsenen Vorsprung vor den Schwaben in der Auseinandersetzung um Platz zwei. Allerdings wackelte der Titelverteidiger bedenklich, als der sicher geglaubte 3:0-Vorsprung zwischenzeitlich auf 2:3 zusammenschmolz und die Gäste aus Mönchengladbach dem Ausgleich sehr nahe kamen. Der im Endspurt erzielte, zu deutliche 5:2-Sieg verschleierte diese kritische Phase.

Bayer Leverkusen benötigte gegen Hertha BSC eine halbstündige Anlaufphase, um dann um so sicherer seine Ambitionen auf eine für das internationale Geschäft ausreichende Platzierung zu unterstreichen. Der dritte Sieg in Folge brachte das Augenthaler-Team bis auf drei Zähler an die Stuttgarter heran. Fünfter blieb der VfL Bochum, der allerdings im eigenen Stadion gegen den Revierrivalen Schalke eine 1:2-Schlappe einsteckte, die aufgrund mangelnder Eigeninitiative der Platzherren verdient war. Dortmunds 1:1 in Hannover hielt die Schwarz-Gelben noch auf UEFA-Cup-Kurs, ein Saisonziel, von dem sich Wolfsburg nach der 1:3-Auswärtsniederlage in Rostock endgültig verabschieden konnte und sein Augenmerk dem Klassenerhalt (fünf Punkte zu Platz 16) widmen sollte. Der Hamburger SV hielt mit seinem 3:2-Sieg über Kaiserslautern den UI-Cup-Kurs. 1860 München befreite sich mit dem 3:0-Auswärtssieg in Frankfurt vorerst von Abstiegssorgen. Für den 1. FC Köln verschärfte sich die Situation nach der 0:3-Auswärtsniederlage in Freiburg erneut. Zum wiederholten Mal mangelte es den Domstädtern nicht an Tormöglichkeiten, jedoch an der Fähigkeit, diese zu nutzen. Die gleichermaßen "zuverlässigen" Abwehrpatzer sorgten für den Rest. Der Abstand zu einem Nichtabstiegsplatz blieb zwar bei neun Zählern, da die Kellerkonkurrenz ebenfalls weitgehend erfolglos blieb, aber die Chancen auf ein Wunder wurden knapper.

Bundesliga
- 26. Spieltag

Samstag, 27.03.2004
0:216'
0:359'
Waldstadion (Frankfurt am Main) · Zuschauer: 28300 · Schiedsrichter: Fynn Kohn
Zuschauer: 27500 · Schiedsrichter: Wolfgang Stark ( Landshut )
1:177'
1:282'
Vonovia Ruhrstadion (Bochum) · Zuschauer: 32600 · Schiedsrichter: Knut Kircher
2:134'
3:137'
Zuschauer: 19800 · Schiedsrichter: Dr. Franz-Xaver Wack
5:290'
Olympiastadion (München) · Zuschauer: 56000 · Schiedsrichter: Michael Weiner
1:129'
2:134'
3:155'
4:173'
Zuschauer: 22500 · Schiedsrichter: Dr. Markus Merk ( Kaiserslautern )
1:015'
2:076'
3:080'
Zuschauer: 24500 · Schiedsrichter: Torsten Koop
Sonntag, 28.03.2004
1:030'
2:153'
3:170'
Volksparkstadion (Hamburg) · Zuschauer: 41000 · Schiedsrichter: Stefan Trautmann
2:343'
4:369'
4:470'
Zuschauer: 48000 · Schiedsrichter: Herbert Fandel ( Kyllburg )

Wir behandeln Dinge von morgens bis abends, aber wir befüßeln Dinge nicht von morgens bis abends.

— Dettmar Cramer