Arsenal: Linderung im Pokal

Im Carling Cup konnte der FC Arsenal seine Wunden lecken, derweil man in der Premier League in direkter Nachbarschaft zu den Abstiegsrängen landete. Tabellenführer Manchester United wehrte den Angriff der "Blues" ab, profitierte dabei jedoch stark von deren schlechter Chancenverwertung.

Dem Carling Cup wird in England nicht die Wertschätzung des FA Cups zuteil. Teilnahmeberechtigt sind nur die 92 Mitglieder der Football League sowie die Premier League-Klubs, derweil beim FA Cup Teams aller Ligen mitspielen. Nicht selten nutzen deshalb die Erstligisten den Carling Cup dazu, ihrer zweiten Reihe Spielpraxis zu verschaffen. Für den FC Arsenal war jedoch nach der deprimierenden 3:4-Pleite des 5. Premier League-Spieltages beim Schlusslicht Blackburn Rovers, bei dem man sich zwei Eigentore ins Netz legte, der weniger beliebte Carling Cup eine willkommene Chance, dem trostlosen Ligaalltag ein positives Signal entgegenzusetzen. Gegen den Viertligisten Shrewsbury Town fuhr die zweite Garnitur der „Gunners“ einen 3:1-Heimsieg ein und überstand damit die dritte Runde - von einer souveränen Vorstellung konnte allerdings kaum die Rede sein. Die engagierten Gäste legten durch Collins eine 1:0-Führung vor (16.), die Gibbs zwar noch in Halbzeit eins egalisierte (34.). Erst nachdem Nachwuchstalent Oxlade-Chamberlain jedoch zum 2:1 für die Gastgeber getroffen hatte (60.), zeichnete sich Arsenals Überlegenheit deutlicher ab. Benayoun sorgte für die endgültige Entscheidung (78.). Im Carling Cup hielten die „Gunners“ also Kurs, während in der Premier League der Rücksturz auf Rang 17, noch hinter den Rovers, verkraftet werden musste.

Das Highlight des 5. Premier League-Spieltags war natürlich das Gastspiel des FC Chelsea bei Manchester United. Wie so oft bot das Treffen der beiden erfolgreichsten englischen Klubs der letzten Jahre eine Menge Gesprächsstoff. Dass Rooney einen Strafstoß verschoss (57., er rutschte weg und setzte das Leder rechts vorbei) nahm keinen entscheidenden Einfluss auf den Ausgang des Spiels, da zu diesem Zeitpunkt der spätere 3:1-Endstand der „Red Devils“ bereits Bestand hatte. Gravierender war schon die Chancenverschwendung der „Blues“ anzusehen, die beim 0:1 durch Smalling (8.) zudem einer Fehlentscheidung des Schiedsrichters Tribut zollten, da ManUniteds Abwehrspieler seinen Kopfballtreffer in Abseitsposition erzielte. Ramires und Torres, der gleich nach Wiederbeginn Chelseas Ehrentreffer markierte (46.), hingegen vergaben drei hochkarätige Einschussmöglichkeiten der Gäste. Das schönste Tor des Spiels glückte Nani, der nach einer Soloeinlage aus 18 Metern abzog und ins linke Eck traf (37.), Rooney nutzte direkt vor der Halbzeit einen Querschläger in Chelseas Sechzehner zum zwischenzeitlichen 3:0.

André Schulin