Comeback nach Auszeit: Zwayer leitet Spiel in Hannover

von Marcel Breuer | dpa15:42 Uhr | 13.02.2022
Schiedsrichter Felix Zwayer gab in Hannover sein Comeback.
Mehr als zwei Monate nach seiner heftig kritisierten Leitung des Bundesliga-Spitzenspiels zwischen Borussia Dortmund und dem FC Bayern München hat Schiedsrichter Felix Zwayer sein Comeback im deutschen Profifußball gegeben.

Der 40 Jahre alte FIFA-Referee pfiff am Sonntag die Zweitliga-Partie zwischen Hannover 96 und Darmstadt 98.

Einfach war auch dieses 2:2-Unentschieden nicht zu leiten. Schon in der Anfangsphase forderten die 96er nach zwei Strafraumszenen jeweils einen Foulelfmeter (6./22.). Doch Zwayer ließ beide Male zu Recht weiterspielen. Beim 2:2-Ausgleich der Darmstädter entschieden er und sein Linienrichter zunächst auf Abseits, wurden dann aber vom Videoassistenten in Köln korrigiert.

Zwayer hatte nach dem Münchner 3:2-Sieg in Dortmund am 4. Dezember eine mehrwöchige Auszeit genommen und sogar über ein Ende seiner Karriere nachgedacht. Der Berliner war nach dieser Partie in sozialen Medien angefeindet und vor allem von Dortmunder Seite hart kritisiert worden. In einem Sky-Interview berichtete er später sogar von einer Morddrohung. Das alles seien «sehr belastende Geschehnissen und Momente für meine Familie und mich gewesen», sagte er.



Auslöser waren gleich mehrere Fehler des Referees in dieser emotional aufgeladenen Partie. Dortmunds Mittelfeldspieler Jude Bellingham warf ihm danach in Anspielung auf den 17 Jahre zurückliegenden Skandal um Robert Hoyzer indirekt Bestechlichkeit vor. Zwayer spielte in dieser Affäre damals eine Rolle, wies die Vorwürfe aber immer entschieden zurück. Auch wurde ihm nie eine Manipulation nachgewiesen. Bellingham wurde nach seiner Kritik vom Sportgericht des Deutschen Fußball-Bundes zu einer Geldstrafe von 40.000 Euro verurteilt.

Nach seiner Auszeit kündigte Zwayer in der vergangenen Woche ein Comeback an und wurde vom DFB umgehend für das Spiel in Hannover angesetzt. «Ich fühle mich wieder gut, neu orientiert, gestärkt und sicher», sagte der Referee am Mittwoch. Er habe zuletzt auch eine «theoretische Vorbereitung in Lehrgängen und Workshops und eine sportliche Leistungsüberprüfung» absolviert.

Vor allem Schiedsrichterkollegen verteidigten Zwayer in den vergangenen Wochen gegen die massiven Anfeindungen. Er habe «viel Rückenwind aus der gesamten Fußballgemeinschaft erfahren», sagte er.

(dpa)

Wir können Bayern nur schlagen oder gegen sie punkten, wenn sie am Mittwoch bei Real Madrid im Elfmeterschießen weiterkommen und vielleicht die Nacht durchfeiern und wir 200 Prozent anders spielen.

— Klaus Augenthaler