Hütter unter Druck – Das waren die schlechtesten Gladbach-Trainer seit 2001

von Carsten Germann15:34 Uhr | 13.12.2021

1:4 bei RB Leipzig, zehn Gegentore aus zwei Liga-Spielen – Borussia Mönchengladbach befindet sich unter Beschuss. Wie die Kronen-Zeitung (Wien) am Sonntag berichtete, soll Gladbachs glückloser Trainer Adi Hütter (51) bereits seinen Rücktritt angeboten haben. Hütters Bilanz ist trist, aber bei den „Fohlen“ gab es seit 2001 eine Reihe von schlechteren Übungsleitern…



„Es ist eine schwierige, unangenehme Situation“, sagte Hütter nach dem Spiel, „doch wir müssen positiv bleiben.“ Das Wiener Boulevardblatt Kronen-Zeitung weiter: „Nach der nächsten desolaten Leistung ist Hütter schwer angezählt, es bleibt abzuwarten, o er am Mittwoch gegen Frankfurt im Heimspiel noch auf der Bank sitzt.“

Angezählt… das galt aber auch für einige Vorgänger von Adi Hütter, der mit so großen Erwartungen im Sommer nach Mönchengladbach gekommen war. Fussballdaten.de hat sich die Bilanzen von Hütters Vorgängern – alle mit mehr als zehn Spielen auf der Trainerbank von Borussia Mönchengladbach – seit 2001 angesehen.

Vorab: Hütter steht mit 1,41 Punkten aus 17 Spielen und dem legendären 5:0-Pokalerfolg gegen den FC Bayern Ende Oktober gar nicht so schlecht da. Er ist klar besser als Hans „Hennes“ Meyer (79) in seiner zweiten Amtszeit im Rheinland, 2008/2009. Der Aufstiegscoach von 2001 holte damals aus 26 Partien nur 1,04 Punkte.

Köppel, Fach und Frontzeck waren in Gladbach nur als Spieler ein Hit…



Schlechter als Hütter ist mit Horst Köppel (73) eine weitere Gladbach-Legende. Der gebürtige Schwabe war von 2005 bis 2006 mit 1,24 Punkten aus 41 Spielen wesentlich weniger erfolgreich denn als VfL-Spieler… Holger Fach, ehemaliger Gladbach-Profi, brachte als Coach 2003/2004 in 43 Spielen nur 1,23 Punkte pro Spiel aufs Papier.

Michael Frontzeck (57) war fraglos ein großer Spieler für Borussia Mönchengladbach. Als Trainer konnte er diese Leidenschaft allerdings nur bedingt vermitteln: 1,05 Punkte aus 61 Spielen zwischen 2009 und 2011. Und in Gladbach raunte am Ende so mancher: „Holt den Frontzeck von der Front weg.“ Auf Frontzeck folgte der fabulöse Monsieur Favre, der den Abstiegskandidaten via Relegation rettete und dann auf Rang vier in der Bundesliga führte.

Die zweite Amtszeit von „Don Jupp“ war ein großes Missverständnis.

Kein Glück in der zweiten Ära hatte eine echte Gladbach-Ikone. Es war Jupp Heynckes (76 / „Ich muss sagen, ich bin der Meinung“), beim Engagement 2006 bis 2007. Bis sich Heynckes mit den legendären Worten „Der Wagen ist vollgetankt und frisch gewaschen“ am 2. Februar 2007 aus dem Borussia-Park verabschiedete, waren unter seiner Regie nur 0,90 Punkte aus 21 Spielen eingefahren worden.





Damit unterbot „Don Jupp“ sogar die ab 2001 schlechteste Trainerleistung eines Gladbach-Managers mit mehr als zehn absolvierten Spielen. Dick Advocaat (74), „der kleine General“, kam aus Holland mit hohen Ansprüchen – und war nach 18 Spielen und einem Punkt pro Partie schnell wieder weg. Nein, Advocaat, der ein ganzes Ensemble an Stars wie Jörg Böhme und Nico van Kerckhoven (beide Schalke 04), Filip Daems (Genclerbirligi) Oliver Neuville (Leverkusen), Wesley Sonck (Ajax) und Christian Ziege (Tottenham) geholt hatte, war nicht Gladbachs Liebling…



Ich bin nachweislich doppelt geimpft.

— Werder Bremens neuer Trainer Ole Werner mit einer Anspielung zu seinem Vorgänger Markus Anfang, der nach gefälschtem Impfnachweis gehen musste.