"Fall Zwayer": Merk kritisiert "fehlende Rückendeckung"

von Jean-Pascal Ostermeier | sid15:29 Uhr | 10.01.2022
Markus Merk kritisiert Schiedsrichter-Führungsriege
Markus Merk hat rund um den "Fall Felix Zwayer" Versäumnisse der Schiedsrichter-Führungsriege kritisiert. "Mir hat in der Vergangenheit die Rückendeckung für Felix Zwayer vonseiten der Verantwortlichen gefehlt", sagte der frühere Weltschiedsrichter dem SID: "Das hat ihm geschadet."

Zudem kann Merk nicht nachvollziehen, warum es mit Blick auf Zwayers Verstrickung in den Manipulationsskandal um Robert Hoyzer noch offene Fragen gibt. "Es ist erstaunlich, dass nach so langer Zeit noch Aufklärungsbedarf hinsichtlich seiner Rolle im Fall Hoyzer besteht", sagte Merk: "Es ist längst an der Zeit, den Fall transparent zu klären. Das Thema hat jahrelang geschwelt. Das darf man nun nicht mehr aussitzen."

Für die selbstverordnete Pause von Zwayer hat Merk Verständnis. "Es ist für den Menschen Felix Zwayer sicher schwer erträglich, wenn er erneut mit Dingen konfrontiert wird, die so lange zurückliegen", sagte der 59-Jährige: "Deshalb ist es für mich nachvollziehbar, dass er sich eine Auszeit nimmt."

Schiedsrichter Zwayer hat sich freistellen lassen, um die heftige Diskussion nach dem Bundesliga-Topspiel zwischen Borussia Dortmund und Bayern München (2:3) Anfang Dezember aufzuarbeiten.



Die Debatte um Zwayer wurde durch den Dortmunder Jungstar Jude Bellingham ausgelöst. Der Engländer hatte den Unparteiischen nach dem Spiel gegen die Bayern verbal hart attackiert. Dabei bezog sich Bellingham, der für seine Aussage 40.000 Euro Strafe zahlen musste, auf die Verstrickung Zwayers in den Hoyzer-Skandal.

Merk hofft, dass Zwayer seine Laufbahn fortsetzt. "Wenn die Unschuldsvermutung weiter gilt, wäre es fatal, wenn Felix Zwayer nicht zurückkommen würde", sagte der Pfälzer: "Dann müssten das aber auch alle akzeptieren und es müsste Ruhe rund um seine Person einkehren - woran ich allerdings nur schwer glauben kann."

(sid)

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