Die Heimschläfer – SpVgg Fürth historisch heimschwach

von Carsten Germann16:39 Uhr | 18.10.2021

„Fürth: ein Punkt, null Hoffnung“. So brachte BILD am SONNTAG die Misere bei Aufsteiger SpVgg Greuther Fürth auf einen Nenner. Das „Kleeblatt“ hat beim 0:1 (0:0) gegen Mit-Aufsteiger VfL Bochum eine Negativ-Marke gesetzt, die wohl über Jahre hinaus bestehen bleiben dürfte…



Die Franken sind Bundesliga-historisch gesehen das einzige Team, das (noch) nie im eigenen Stadion gewinnen konnte. Sie warten seit 20 Heimspielen in Folge auf einen Sieg. „Jetzt zu sagen, dass wir gegen niemanden gewinnen können, ist trotz allem falsch“, glaubt Fürth-Stürmer Branimir Hrgota (28) unbeirrt. 

Stand jetzt hat der schwedische Kapitän der Fürther diese Meinung allerdings exklusiv. Kein anderer Klub hat in fast 60 Jahren Bundesliga so lange zu Hause nicht gewinnen können. Selbst Tasmania 1900 Berlin, seit 1965/66 Hüter zahlreicher Negativ-Rekorde im „Oberhaus“, konnte in seinem einzigen Bundesliga-Jahr zwei Heimspiele gewinnen. Die Mit-Absteiger Karlsruher SC (0:2) und Borussia Neunkirchen (1:2) tappten in die Tasmania-Falle.

Hertha BSC: In Berlin schläft man zu Hause…

Auch 2009/2010 war Berlin die Hauptstadt der Heimschläfer. „Nur nach Hause geh’n wir nicht“, so heißt die Hertha-Hymne von Frank Zander. In dieser Spielzeit musste es eher „Nur zu Hause geht es nicht“ heißen. Die erst von Lucien Favre, der im September 2009 verbittert hinwarf, und dann von Friedhelm Funkel betreuten Herthaner gewannen nur eines von 17 Heimspielen – und das war am ersten Spieltag gegen Hannover 96 (1:0). Es folgten acht BL-Niederlagen in Folge und Hertha BSC stieg am Ende beinahe selbstredend ab.



Das Bundesliga-Comeback der „alten Dame“ 1990/91 brachte ähnliche Negativ-Werte. Hertha konnte trotz großer Ambitionen und Top-Einkauf Uwe Rahn nur in einem einzigen Heimspiel jubeln – 1:0 gegen Eintracht Frankfurt.

Schlechtester Bundesligist nach acht Spielen

Greuther Fürth ist nicht nur am heimischen Ronhof historisch schlecht. Der dreimalige Deutsche Meister ist nach dem achten Spieltag einer Bundesliga-Saison das schwächste Team aller Zeiten. Ein Punkt, Tordifferenz minus 15, damit übertrumpft man sogar die Horror-Bilanz des FC Schalke 04 aus der Abstiegssaison 2020/2021. Die Gelsenkirchener rangen im Vorjahr Union Berlin (1:1), dem VfB Stuttgart (1:1) und Mainz 05 (2:2) immerhin jeweils einen Punkt ab. Erst am 15. Spieltag gab es einen Sieg für S04: 4:0 gegen 1899 Hoffenheim.



 

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