Nun war Marseille an der Reihe

Auch nach diesem Spieltag verblieb nur die Erkenntnis: Alles ist in dieser Saison in der Ligue 1 möglich. Helden der letzten Wochen, Nizza und Guingamp, wurden jeweils mit 0:4-Niederlagen nach Hause geschickt, während Lyon daheim gegen den Tabellenletzten nicht über ein Remis hinauskam. Dafür setzte sich unerwartet Marseille an die Spitze und Monaco rutschte auf Platz drei vor.

Mit Girondins Bordeaux erwartete eines der bislang maßlos enttäuschenden Teams den Überraschungs-Spitzenreiter OGC Nizza und fegte den Aufsteiger völlig unerwartet mit 4:0 vom Platz. Savio (28. u. 45.), Pauleta (59.) und Eduardo Costa (90.) trafen in der einseitigen Begegnung für die Platzherren. Über 24.000 Besucher im Parc Lescure trauten ihren Augen nicht. Doch mehr als eine Verbesserung von Platz 13 auf 11 sprang vorerst nicht für Bordeaux heraus. Nizza blieb immerhin die zweite Position.

Mit dem AS Monaco meldete sich ein weiterer Ex-Meister zurück. Das Team von EA Guingamp (verlor Nestor Fabbri in der 77. Minute durch Platzverweis) musste vor der spärlichen Kulisse von 3.000 Besuchern wie Nizza mit einer 0:4-Klatsche heimfahren. Shabani Nonda (39. per Elfmeter), Jerome Rothen, der in Minute 53 und 68 traf sowie Dado Prso (78.) erzielten die Tore für die Monegassen. Der Lohn: Platz drei.

Wiederholt als launische Diva präsentierte sich der amtierende Meister Olympique Lyon in seinem Heimspiel gegen das Schlusslicht vom HSC Montpellier. Eigentlich schien das Tor von Eric Carrière aus der 56. Minute für einen knappen Sieg ausgereicht zu haben, aber Montpellier schlug in der Schlussminute durch Abdoulaye Cisse zurück und holte sich noch einen wichtigen Punkt im Abstiegskampf. 25.000 Zuschauer im Stade de Gerland waren entsprechend enttäuscht.

Als neuer Tabellenführer bekleckerte sich Olympique Marseille beim CS Sedan nicht gerade mit Ruhm, aber zu einem Arbeitssieg reichte es. Manuel Dos Santos (39.) und Ibrahima Bakayoko (50.) hatten die Südfranzosen in Führung gebracht. Für Sedan traf vor knapp 23.000 Zuschauern im Stade Louis-Dugauguez nur noch Henri Camara zum 1:2 in der 70. Spielminute.