EM 2008 - Gruppenphase - Di., 17.06.2008 - 20:45 Uhr
2:0
HZ - 0 : 0

Überforderte Rumänen

Glänzte mit einem schönen Treffer zum 2:0-Endstand: Robin van Persie

Glänzte mit einem schönen Treffer zum 2:0-Endstand: Robin van Persie

Glänzte mit einem schönen Treffer zum 2:0-Endstand: Robin van Persie

Das Gewinnenmüssen schien den Außenseiter Rumänien im Spiel gegen die B-Elf der Niederlande zu lähmen. Victor Piturcas Team erreichte nicht ansatzweise das Leistungsniveau der beiden ersten Gruppenspiele und musste sich am Ende sogar noch recht deutlich einem keineswegs überragenden Gegner beugen.

In den ersten 20 Minuten mussten sich die Zuschauer dieser Partie mit einem hypervorsichtigen Kick der Kontrahenten zufrieden geben. Jegliches Risiko wurde gescheut. Bei den Niederländern fehlte es vor allem im Angriff an der Feinabstimmung, während sich die Rumänen einzig bemühten, den vernünftigen Querpass zu spielen. Ein Kopfball von van Persie (20.) und ein Schussversuch von Mutu, den Bouma noch rechtzeitig abblockte (25.) unterbrachen das dürftige Spiel nach vorne nur unwesentlich. Mehr als einige weitere Halbchancen sprangen auch in der Folgezeit nicht für beide Mannschaften heraus. Allerdings lief der Ball bei den Holländern langsam, aber stetig immer besser durch die eigenen Reihen. Nach einigen nicht wirklich brenzligen Möglichkeiten für van Persie (27.), Robben/Engelaar (30.) und Huntelaar (34.) erhielt Robben die größte Chance zum Führungstreffer. De Zeeuw, der immer häufiger mit punktgenauen, weiten Pässen hervorstach hatte Huntelaar eingesetzt, dessen schnelle Weiterleitung den Dribbler zentral frei spielte. Allerdings schob Robben die Kugel um Zentimeter am linken Pfosten vorbei (38.). Zwischendurch waren auch die Rumänen eine Idee munterer geworden, doch Schüssen von Contra, Cocis und Codrea fehlte es gehörig an Genauigkeit. Einen Treffer hatte die Partie bis zur Halbzeit auch nicht wirklich verdient.

Da die Fußballer von der Schwarzmeerküste auch den zweiten Durchgang viel zu zögerlich angingen – schließlich musste ein Sieg her und Italien hatte im Parallelspiel bereits vorgelegt – drehten die Niederländer auf und wurden belohnt. Zuerst scheiterte van Persie zwar noch mit einem Drehschuss aus kurzer Distanz am prächtig reagierenden Keeper Lobont (50.), doch vier Minuten später hatte der rumänische Schlussmann keine Abwehrchance. Eine flache Hereingabe durch Afellay von der rechten Flanke zischte durch die rumänische Deckung auf den linken Schlappen von Huntelaar, der aus sechs Metern traf. Ein Boulahrouz-Fernschuss flog nach einer knappen Stunde zudem noch knapp am Kasten der geschockten Rumänen vorbei, die nun vollends gelähmt agierten, denn Italien führte in Zürich inzwischen mit 2:0. Etwaige Torgefahr ging bestenfalls von dem van Basten-Team aus, dass sich nicht übermäßig anstrengen brauchte, um die harmlosen Rumänen in Schach zu halten. Eine Doppelchance für Mutu und Petre in der 85. Minute, die am Ende aber auch über dem Tor landete, blieb die Ausnahme. Längst schien der Außenseiter der „Hammergruppe“ die Hoffnung auf eine Wende aufgegeben zu haben. Es folgte allerdings noch ein richtiges Highlight dieser EM – das 2:0 durch van Persie. Einmal mehr hatte ein weiter De Zeeuw-Pass in van Persie den richtigen Adressaten gefunden. Der Angreifer umkurvte zwei Gegner und schoss das Spielgerät unhaltbar im kurzen Eck unter die Querlatte (87.). Die Holländer hatten, obgleich auf neun Positionen verändert, den enttäuschenden Rumänen endgültig jede Hoffnung auf ein Weiterkommen verbaut.

Ulrich Merk

In Bochum wurde früher so geholzt, dass sogar der Ball eine Gefahrenzulage verlangt hat.

— Max Merkel