Erlösung nach dem Treueschwur: Arminia Bielefeld hat mit Trainer Frank Kramer nach 168 langen Tagen Wartezeit wieder einen Bundesligasieg eingefahren. Die Ostwestfalen erkämpften sich dank eines Treffers von Masaya Okugawa ein 1:0 (1:0) beim VfB Stuttgart und stellten den Anschluss an die Nicht-Abstiegsplätze wieder her.
Das zweite Saisontor des Japaners (19.) lässt Coach Kramer, dem die Bosse unter der Woche unmissverständlich den Rücken gestärkt hatten, ruhiger arbeiten. Die Arminia ließ spielerisch zwar einiges vermissen, überzeugte aber mit großem Einsatz. Joker
Andres Andrade köpfte zudem an den Pfosten (71.),
Amos Pieper (83.) und
Janni Serra (86.) trafen die Latte. Beim arg verletzungsgeplagten VfB, der nur eines der jüngsten elf Pflichtspiele gewann, werden die Sorgen dagegen größer.
Die Arminen hatten beste Erinnerungen an Stuttgart: In der vergangenen Saison gewannen sie beide Partien gegen den VfB, mit dem 2:0 am Neckar machten sie am 34. Spieltag den Klassenerhalt perfekt. Doch jener Erfolg am 22. Mai war auch der bislang letzte in der Bundesliga. Die Fans haben die Geduld mit Trainer Kramer verloren, doch Sportchef Samir Arabi schloss eine Trennung jetzt kategorisch aus.
Um an vergangene Erfolg anzuknüpfen, tauschte Kramer gleich sechs Spieler aus. Dennoch bestimmte zunächst der arg dezimierte VfB, dem zehn (!) Spieler verletzt oder krank fehlten, das Geschehen. Und das, obwohl Trainer
Pellegrino Matarazzo sich angesichts der Personalnot gezwungen sah, auf das nicht eingespielte Offensivduo
Daniel Didavi und
Roberto Massimo zu setzen. Nach einer Kombination der beiden klärte Amos Pieper den Schuss von Massimo in höchster Not (15.).
Kurz darauf schlug der Ball völlig unerwartet auf der anderen Seite ein. Nach einem Geistesblitz von
Patrick Wimmer und dessen Steilpass tauchte Okugawa allein vor Stuttgarts Ersatztorwart
Fabian Bredlow auf und schob aus 15 Metern eiskalt ein. Der VfB brauchte lange, um sich von diesem
Schock zu erholen. Didavi (37.) hatte den Ausgleich auf dem Fuß, doch
Jacob Laursen lenkte seinen Schuss noch ab.
In der zweiten Hälfte ging der VfB mit zunehmender Verzweiflung auf Lückensuche in der dicht gestaffelten Arminen-Abwehr. Matarazzo baute um, brachte in Wahid
Faghir und
Mateo Klimowicz zwei frische Offensive (61.) - doch es half wenig. Bielefeld ließ wenig zu. Massimo, inzwischen Linksaußen, scheiterte an Torwart
Stefan Ortega (65.), der einen fehlerlosen 29. Geburtstag feierte.
(sid)